Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 85,fi-1
Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 40
(PDF, 47 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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§ 12. Die Göttweiger Germania Sacra

genden Material zu urteilen, nicht entfernt zu einer Vollen*
dung seines Werkes gekommen.1)

Als eines einzigen Mannes Werk war eine Germania
sacra eben etwas physisch Unmögliches, wenn sie anders auf
Grund der vielen und z. T. sehr reichen Einzeldarstellungen
und unter möglichst ergiebiger Beiziehung der archivalischen
Schätze — und das verlangte man in dieser Zeit — alle Diö*
zesen Deutschlands umspannen und in einer Weise behan*
dein sollte, die über etwas erweiterte Namenlisten doch
wesentlich hinausging. Gerade das aber wünschte man, und
gerade das war nach dem Urteile aller eine Notwendigkeit
für Deutschland.

* *

Wo aber war die Gemeinschaft von Männern, welche,
finanziell leistungsfähig und unabhängig, in historischen Ar*
beiten geschult, von Einem Geiste geleitet und zusammen*
gehalten, getragen von wissenschaftlichem Ansehen, das
Mitarbeiter warb in ganz Deutschland, es unternehmen
konnte, das große, so lang ersehnte Werk zu schaffen? Es
war keine der vielen wissenschaftlichen Gesellschaften und
Akademien des konfessionell leider gespaltenen und so ver*
schiedenartig interessierten Deutschland. Es war nicht der
deutsche Staat, der mit seinen Mitteln und Kräften eine
solche Organisation geschaffen oder wenigstens finanziert
hätte; denn es gab leider keinen solchen Staat in dem in
eine Masse von Kleinstaaten auseinanderfallenden Deutsch*

') Nur in einer kurzen Note möchte ich noch auf zwei Arbeiten aus dieser
Zeit hinweisen. Die erste ist ein Werk, dessen im Jahre 1780 allein erschienene,
erster Teil eine Geschichte der weltlichen und klösterlichen Klerisey beyderle
Geschlechts" brachte. Das Dispositionsprinzip ist das weltliche Herrschaftsgebiet
nicht die kirchliche Diözese. Die Diözesen Konstanz, Augsburg, Chur, Basel
Straßburg werden nur insoweit behandelt, als sie vorderösterreichisches Gebiet betreffen
. Der Titel des Werkes lautet: „Austria sacra. Oesterreichische Hierarchie
und Monasteriologie. Geschichte der ganzen österreichischen weltlichen und klösterlichen
Klerisey heyderlei Geschlechtes" von P. Marian. Aus den Sammlungen Josephs
Wendt von Wendtenthal. I 1 Vorderösterreioh. I 2 Schluß des Vorder- oder
schwäbischen Oesterreichs. (Wien 1780 ) — Die zweite Arbeit ist die „Statistica
Ecclesiae Germanicae" des Heidelberger Professors F. X. Holl I (Heidelbergae 1779),
welche einen guten Überblick über alle auch für eine Germania sacra wichtigen
Fragen gibt.


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