Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 85,fi-1
Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 41
(PDF, 47 MB)
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$ 12. Die Göttweiger Geimania Sacra

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land. Und es fehlte in diesem religiös und politisch zer*
rissenen Deutschland etwas wie die Generalversammlung
des französischen Klerus, welche die Bearbeitung der
Gallia christiana schon 1645 ideell und finanziell gefördert
hatte und welche die Neubearbeitung derselben förmlich
in Auftrag gab 1710 und finanziell wiederum subventio*
nierte. Auch die deutschen Fürstbischöfe haben das nicht
getan, die doch zu allererst ein Interesse hätten haben
sollen gerade an einer solchen Kirchengeschichte Deutsch*
lands. Nicht als ob den deutschen Bischöfen das Interesse
für die Darstellung der Geschichte ihrer Diözesen gefehlt
hätte. Es entstanden vielmehr im siebzehnten und acht?
zehnten Jahrhundert eine ganze Reihe einzelner Darstel*
lungen bezw. Quellenwerke zur Geschichte der Diözesen,
die im Auftrage der betreffenden Fürstbischöfe verfaßt
worden sind. Aber was fehlte, war das wissenschaftliche
Verständnis und das selbstlose Interesse für das große Ganze
eines solchen die gesamte deutsche Kirche umfassenden Ge*
Schichtswerkes. Beides konnte nur da vorhanden sein, wo
ein historisch gewecktes nationales Zusammengehörigkeits*
gefühl, wo reine uninteressierte Liebe, begeisterte Hingabe
und lebendiger Sinn für historische Studien zu Hause waren.
Und wenn dann das Werk gelingen sollte, mußte sich all das
vereinigen mit den anderen eben namhaft gemachten Vor*
aussetzungen. Solcher Stätten aber gab es nur wenige in den
damaligen deutschen Landen. Das Benediktinerkloster St.
Blasien auf dem Schwarzwald unter seinem gelehrten, weit*
bekannten Fürstabte Martin Gerbert war eine derselben,
vielleicht die einzige, welche alle diese Anforderungen in hin*
reichendem Maße erfüllte.


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