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Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 48
(PDF, 47 MB)
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48 S 14. Der Ursprung des Sh Blaslanlschen Planes einer Germania säcra

terte Entwurf der Concilia Moguntina; nur der Name ,Ger*
mania sacra' ist Gerberts Eigentum, sodann die Fürsorge
für das Zustandekommen des Werkes in seiner erweiterten
Gestalt seit 1783. Die Verwirklichung des ursprünglichen
Werkes hatte Würdtwein schon zu einer Zeit in die Hand
genommen, als Gerbert und seine Gelehrtenakademie noch
nicht an die Germania sacra dachten. Erst als Würdt*
wein nach Fertigstellung des Manuskriptes zu seiner seit
1768 im Druck erscheinenden Dioecesis Moguntina sah, daß
die Bewältigung des Stoffes der Concilia Moguntina die
Kräfte eines einzelnen weit übersteige, erst dann — es war
im Jahre 1769 — wandte er sich an den Fürstabt von St.
Blasien und suchte ihn zu gewinnen, daß er mit seinen rei*
chen Geldmitteln und seinem stattlichen Gelehrtenstabe den
Plan vollführe. Aber anderthalb Jahrzehnte verhielt sich
Gerbert ablehnend oder doch zurückhaltend, bis ihm auf
einmal seit 1782 die Ausführung des immer wieder von
Würdtwein angeregten Gedankens ebenso monumental wie
verlockend erschien und er nun alles an dessen Ausführung
setzte."1)

Als Beweismaterial für seine apodiktische Behauptung
nennt Albert 1) Würdtweins Briefe an Gerbert, und zwar
einen Brief vom Jahre 1769 und dann weitere, aber mit kei?
nem Worte näher bezeichnete Briefe aus den Jahren 1770—
1782; 2) Gerberts Briefe an Würdtwein aus demselben Zeit*
räum, die aber wieder in keiner Weise näher charakterisiert
sind; 3) den Plan der Concilia Moguntina von 1761 und 1766,
von dem derjenige der Germania sacra lediglich eine erwei?
terte Kopie sei.

Ich gehe sofort zur Prüfung dieses Beweismaterials über.
Sie ist deshalb nicht ganz einfach, weil Albert nicht einen
einzigen der Briefe zitiert, nicht mit seinem Datum — nur
von einem wird das Jahr 1769 ohne weiteren Zusatz angege*
ben —, nicht nach seinem Aufbewahrungsort, nicht mit einem
einzigen Satze des Inhalts. So ist das ganze briefliche Beweis«
material Alberts völlig unkontrollierbar. Natürlich weiß

') S. 97 f.


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