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Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 54
(PDF, 47 MB)
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54 § 14. Der Ursprung des St. Blasianischen Planes einer Germania sacra

führliche Darlegung, wie er sich die Anlage der Germania
sacra vorstelle, eben das Monitum generale pro conficiendo
opere Germaniae sacrae.

Überschauen wir nochmals diesen Briefwechsel der bei*
den Gelehrten, so sehen wir, daß fast über alle Wissenschaft?
liehen Arbeiten, jedenfalls aber über alle größeren, die sie in
dieser Zeit beschäftigt haben, gehandelt wird. Ihre ganze
sonst bezeugte irgendwie bedeutendere literarische Tätigkeit
in ihrem Werden und Abschluß tritt uns in den Briefen ent?
gegen. Von der Germania sacra aber ist in diesen Briefen
auch nicht mit einer Silbe die Rede. Kann sie in diesen
Jahren in dem gemeinsamen Interessen? und Gesichts?
kreis der beiden Männer gestanden haben? Albert be?
hauptet es, gestützt lediglich auf gewisse Mitteilungen aus
den Falkschen Briefen. Nach Alberts Angaben muß ihm
Falk aus diesen Briefen folgende Details geschrieben haben:
1) von einem Briefe aus dem Jahre 1769, in welchem Würdt?
wein Gerbert „zu gewinnen suchte, daß er mit seinen reichen
Geldmitteln und seinem stattlichen Gelehrtenstabe den Plan
(der Germania sacra) vollführe"; 2) von einer Reihe von
Briefen zwischen 1769 und 1782, in denen Würdtwein den
Gedanken einer Germania sacra „immer wieder anregte",
während „sich Gerbert ablehnend oder doch zurückhaltend"
verhielt; 3) von einem Briefe Gerberts aus dem Jahre 1782,
in welchem dem Gerbert „auf einmal die Ausführung des
Gedankens ebenso monumental wie verlockend erschien".

Ist es nicht ein überaus seltsames Spiel des Zufalls, daß
aus der Korrespondenz dieser fünfzehn Jahre ausgerechnet
gerade alle diese Germania sacra?Briefe völlig verschwunden
sind?

Da nur über einen dieser verschwundenen Briefe eine
— freilich auch noch ungenügende, bloß das Jahr 1769 brin;
gende — Angabe gemacht ist, während über alle anderen aber
auch jegliche Anhaltspunkte fehlen, so ist es ganz unmöglich,
präzise sachliche Gegenargumente gegen ihren angeblichen
Inhalt ins Feld zu führen. Der einzige Brief, an dem man
den Hebel ansetzen kann, der von 1769, erweist sich sofort
als sehr wenig vertrauenerweckend. Als Würdtwein nach


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