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Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 57
(PDF, 47 MB)
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§14. Der Ursprung des St. Blasianischen Planes einer Germania sacra 57

führlichster Weise alle die Germania sacra betreffenden Fra*
gen, namentlich das sehr schwierig gewordene Verhältnis
Würdtweins zum St. Blasianer Unternehmen behandelt. Im
selben Jahre 1778, in welches der eben genannte Brief Würdt*
weins nach Regensburg fällt, am 28. Dez., schrieb Zurlauben
an Gerbert (St. Paul X 404), es wäre zu wünschen, daß die
Fürstbischöfe von Konstanz und Basel nach dem Beispiel des
Kardinals Rohan von Straßburg (der zweite Band der Ge*
schichte der Kirche und der Fürstbischöfe Straßburgs von
Grandidier war eben erschienen}"auch die Geschichte ihrer
Diözesen bearbeiten ließen. Aber alle diese Fürsten hätten
keine Liebe für die Wissenschaften wie Gerbert. Also auch
Zurlauben weiß damals noch nichts von dem Plane einer St.
Blasianischen Germania sacra. Erst am 27. Nov. 1780 be*
richtet Zurlauben an Gerbert (St. Paul X 52): „Man hat mir
in Rheinfelden von einer Germania sacra gesprochen, in
welcher Bruschius, Petri Suevia etc. gänzlich umgearbeitet
werden sollen." Gerbert antwortet am 22. Dez. desselben
Jahres (Zurlaubensche Sammlung in der Aargauer Kantons*
bibliothek): „Ma ,Nigra silva'.. . devrait etre le commence*
ment ä une ,Germania sacra', travaillee en detail et par par*
ties. Un de mes confreres travaille dans l'histoire de l'eveche
de Constance. J'encourage notre chere pere Mauriz (der
Rheinauer Pater Moriz Hohenbaum van der Meer) pour l'his*
toire monastique de la Suisse. Si on fera comme cela dans
les autres provinces et eveches, on pourrait esperer une his*
toire plus parfaite qu'on ne peut pas esperer, si un seul entre*
prend l'entier. La ,Gallia christiana' meme nous convaint
de cela."

Hier tritt uns zum erstenmale die Germania sacra in St.
Blasien entgegen. Freilich denkt Gerbert sie sich noch ganz
anders, als sie später verwirklicht worden ist. Seine Ge*
schichte des Schwarzwaldes, in der er auch die politische Ge*
schichte behandelt, eine Geschichte des Bistums Konstanz
und eine Geschichte des Klosterwesens in der Schweiz stehen
als gleichberechtigte Teile einer Germania sacra vor Gerberts
geistigem Auge. Dabei ist zu beachten, daß die Konstanzer
Diözese den größten Teil des Schwarzwalds und einen sehr


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