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Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 61
(PDF, 47 MB)
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§14. Der Ursprung des St. Blasianischen Planes einer Germania sacra 61

1783, also ein volles Jahr nach dem Erscheinen, hat Würdt*
wein gelegentlich mit einem anderen Buch auch seinen Dru*
sus an Gerbert geschickt. Das ist nicht die Rolle des stän*
digen Mahners für eine St. Blasianische Germania sacra, in
welcher Falk—Albert den Mainzer Kanonikus erscheinen
lassen.

Ich habe den Eindruck, daß auch die fraglichen Briefe
Falks, wenn sie einmal gefunden werden sollten, an dem Ge*
samtbild nichts Wesentliches ändern dürften. Man war in
St. Blasien, mögen auch Einflüsse von anderswoher wirksam
gewesen sein, jedenfalls unabhängig von Würdtwein, ja ohne
sein Wissen, an das Werk einer Germania sacra gegangen.
Später hat dann W'ürdtwein, nachdem man ihn, einen der
bedeutendsten und den fruchtbarsten unter den lebenden
Diözesanhistorikern, selbstverständlich um seinen Rat und
seine Mitarbeit gebeten hatte, allerdings einen recht bedeut*
samen Einfluß auf die Gestaltung des Werkes auszuüben ver*
sucht. Aber er wurde, wie wir sehen werden, von St. Blasien
und fast von allen in diesen Fragen stimmberechtigten Auto*
ritäten abgelehnt.

Muß man denn überhaupt eine ganz spezielle Anregung
von außen notwendig annehmen? Lag denn nicht der Ge*
danke einer Germania sacra sozusagen seit langem in der
Luft — auch für die St. Blasianer Gelehrten? Erinnern wir
uns doch an das Göttweiger Unternehmen, das nur kurze
Zeit vorher angefangen worden war! Und rufen wir uns die
beabsichtigte, aber unmöglich gewordene Fortführung des
Hansizschen Werkes ins Gedächtnis! Man brauchte in St.
Blasien weder von dem einen noch von dem andern Unter*
nehmen etwas zu wissen, um unter dem Eindruck der Gallia
cb.ristiana*Bände erst recht auf diesen Gedanken zu kommen.
Das war um so eher möglich, als man nie aufgehört hatte, sich
mit der Ausarbeitung einer Konstanzer Bistumsgeschichte zu
beschäftigen, und als man durchaus geneigt war, sich auf ein
großes Unternehmen einzulassen.

Man war nämlich durchaus bereit gewesen, das Riesen*
werk der Acta Sanctorum nach der Aufhebung des Jesuiten*
ordens fortzuführen. Im Jahre 1777 war Gerbert ein hierauf


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