Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 85,fi-1
Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 94
(PDF, 47 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Alte Drucke und Autorensammlungen

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pfeilschifter1921/0112
94

§19. Die Bearbeiter der einzelnen Diözesen

aus dem Wege räumen sollte. Gerbert hatte von den Arbeiten
Würdtweins bemerkt: „ouvrages avec moins de recherches
que de materiaux", und fährt dann unmittelbar fort: „Ce que
nous contraint de ces grands volumes de l'histoire de Mayence
un extrait choisi pour notre ,Germania sacra'. Ce qui fera
aussi notre pere doyen ä l'egard de l'histoire de Com
stance et Mr. Grandidier pour l'histoire de Strasbourg. Ainsi
ceux, qui veulent avoir les histoires etendues de ces dioeceses,
les peuvent avoir sans aggroisir la »Germania sacra'." Würdt?
wein hat diesen Rat befolgt freilich nur in bezug auf die
Diplomataria Moguntina1) und die Concilia Moguntina. Im
übrigen blieben die Gegensätze bestehen. Gerbert hielt fest
an dem Wunsch, daß die Würdtweinsche Mainzer Diözese
nach dem Wunsch aller Gelehrten auf 1 Quartband herab*
komme, und begrüßte deshalb jede der erscheinenden
Separatpublikationen (Brief an P. v. Ow nach Mainz vom
22. Aug. 1788: St. Paul IV 81). Zu einer solch radikalen Ver?
kürzung wollte sich aber Würdtwein nicht verstehen. Da
man aber in St. Blasien versprochen hatte, mit Mainz die
Germania sacra zu eröffnen, so wartete man ein Jahr ums
andere zu. Erst im Januar 1792 glaubte man, daß die Mainzer
Diözese innerhalb Jahresfrist erscheinen werde. Der Stifts?
archivar Ribbele machte dem Elsässischen Freiherrn von
Türkheim, der für Straßburg arbeitete, eine solche Andeu?
tung. „Obwohl zwar schon einige deutsche Bistümer aus?
gearbeitet sind, ist dennoch keines derselben dem Druck
übergeben, weil wir wünschen, daß das Erzbistum Mainz den
Anfang machen möge, welches noch bis in das nächste Früh?
jähr anstehen wird" (vom Januar 1792: St. Paul IX 36). Noch
bevor sich diese Hoffnung verwirklichen konnte, starb Ger?
bert am 13. Mai 1793. Und Würdtwein hatte im Oktober
1792 und im März 1793 vor den Franzosen nach Ladenburg
flüchten müssen. WTenn sich dann auch die politischen Ver?
hältnisse zunächst wieder etwas besserten, an die Mainzer

J) In der Vorrede zu dem I. Bde. (Mainz 1788) bemerkte "Würdtwein, dadurch
solle der Codex probationum entlastet werden, der den Annales Moguntini
beigegeben werden soll; ebenso die Regesta Moguntina chronologica diplomatica.
Und in einer Anmerkung verweist er auf seinen Prospekt vom 16. Juli 1784!


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pfeilschifter1921/0112