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§19, Die Bearbeiter der einzelnen Diözesen
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nommen, der 1790 Material für Straßburg von Lamey erbeten
hat. Er muß die Arbeit schnell vorwärts gebracht haben.
Denn Gerbert konnte auch von Straßburg am 20. März 1791
an Garampi berichten, daß es zum großen Teil fertig sei.
Ussermann war dabei wohl ganz auf sich angewiesen; denn
Freiherr von Türkheim war durch die Revolution und ihre
Folgen für Elsaß an jeder Arbeit gehindert worden bis Ende
1791, wo er übrigens Gerbert den Grandidierschen Nachlaß
anbot gegen eine an die Hinterbliebenen Grandidiers an sei*
ner Statt zu bezahlende Pension (Schreiben an Ribbele vom
23. Dez. 1791: St. Paul IX 30). Ribbele antwortete mit Dank
für das lebendige, der Germania sacra entgegengebrachte
Interesse, Ussermann habe die Geschichte des Bistums Straß*
bürg aus dem vorliegenden Material bearbeiten können; die
angebotene Sammlung enthalte viel zu viel Elsässisches, was
für die Germania sacra nicht brauchbar sei (Januar 1792: St.
Paul IX 36). Anfangs Juni 1793 schreibt Ussermann an Archi*
var Spieß nach Bayreuth (St. Paul XI 441), Straßburg und
Würzburg lägen von seiner Hand bis auf Ergänzungen fertig
da. Im Druck ist Ussermanns Arbeit über Straßburg nicht
erschienen. In St. Paul liegen noch „Regesta diplornatica ad
historiam episcoporum Argentinensium I—IL saec. XVIII"
(Cod. 236).1)
Eichstätt (I 8).
Für Eichstätt hatte man zunächst den jungen P. Andreas
Proeil aus dem Cistercienserkloster Kaisersheim interessiert,
der einst in St. Blasien „aiumnus orientahs litteraturae" war.
Er hat sich mit größter Bereitwilligkeit erboten, für die Ger*
mania sacra tätig zu sein (Briefe vom 7. und 14. April 1784:
St. Paul XI 202 und 214), so daß Ussermann am 22. April an
Würdtwein und am 25. April an P. Beda Mayr berichten
konnte, Proell habe mit seinen Mitbrüdern und anderen Eich*
stätt übernommen (Acta societatis fol. 20 v und 23 v). Proell
berichtet über die Zusage des Fürstbischofs bezüglich der
notwendigen Archivalien, über die Geneigtheit der Abtei
•) Nach F. X. Kraus a. a. 0. S. 59.
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