Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 85,fi-1
Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 110
(PDF, 47 MB)
Bibliographische Information
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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liö S 20. Die Tätigkeit der Sammler u. Berater. Archivbenatzung u. Weisen

früher die französischen Benediktiner unterstützt hatte bei
ihren Sammlungen für die Gallia christiana, so unterstützte
er jetzt die Germania sacra der St. Blasianer."1) Zwei
Dutzend seiner uns in der Gerbertkorrespondenz erhaltenen
Briefe von 1780—89 beschäftigen sich mit der Germania sacra.
Zum Teil kennen wir ihren Inhalt schon; zum Teil betreffen
sie seine Werbetätigkeit für Mitarbeiter und Materialüber*
sendung, und zum Teil beziehen sie sich auf seine eigene Bei*
hilfe mit diplomatischen Sammlungen. Der Ausbruch der
französischen Revolution hat ihn natürlich besonders tief be*
troffen und, wie es scheint, sein Interesse für die St. Blasia*
nischen Arbeiten etwas in den Hintergrund gedrängt; wenig*
stens haben wir in diesen späteren Jahren keine hieher gehö*
rigen Briefe mehr angetroffen. Die Beziehungen zu St. Bla*
sien blieben die gleichen. Und St. Blasien kam in die Lage,
Zuriauben alle Dienste vergelten zu können. Er war in der
Revolutionszeit in schwere finanzielle Bedrängnisse geraten,
so daß er sich genötigt sah, seine reiche Bibliothek und Hand*
Schriftensammlung 1795 an das Kloster St. Blasien auf die
Zeit seines Ablebens zu verkaufen. Er ist 1799 gestorben.
Bibliothek und Sammlung mußte St. Blasien 1802 an die hei*
vetische Regierung verkaufen; sie wurden der Grundstock
der schon so oft namhaft gemachten Aargauischen Kantons*
bibliothek in Aarau.

Von den anderen Gelehrten, deren Namen wir zu erwäh*
nen haben werden, kommt durch seine allgemeinen Ver*
dienste um die Germania sacra den Garampi und Zuriauben
nur noch nahe der markgräflich ansbach*bayreuthische Regie*
rungsrat und erste geheime Archivar auf der Plassenburg bei
Kulmbach Phil. Ernst Spieß, einer der ersten Archivkundigen
in Deutschland, zu dem man Archivbeamte schickte, damit
sie bei ihm Archivwesen und Urkundenlehre studierten.
Leider ist aber bis zur Stunde eine — den Grund werden wir
alsbald berühren — lückenlose Einsicht in den Umfang seiner
Einwirkung noch nicht möglich. Aber was jetzt schon fest*
zustellen ist, möchte ich doch hier besprechen, da es unser

') Hans Herzog im Artikel über Zuriauben in der Allgemeinen Deutschen
Biographie 54 (1900).


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