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Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 118
(PDF, 47 MB)
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118 §20. Die Tätigkeit der Sammler u. Berater. Archivbenutzung u.-Reisen

geschrieben, der Kurfürst sei entzückt von dem Gedanken
einer Germania sacra, aber er wünsche vor dem Drucke des
ersten Bandes, worin Mainz geschildert werden solle, ent*
weder den Abriß davon oder das Werk selbst zur Einsicht zu
haben, teils um Gerbert etwa mit noch mehreren Subsidien
zu diesem Bande aus dem Archiv an die Hand zu gehen, und
teils um zu ermessen, ob nichts Praejudicierlich.es gegen
Mainz vorkomme. Ussermann bemerkte in den Acta Socie*
tatis fol. 7 zu diesem Schreiben in seinem manchmal jäh auf*
flackernden Pessimismus: „Primum hic habemus exernplum
a primo Germaniae metropolita, tum quid nobis sperandum,
tum quid timendum, ne omnia pollicendo nihil nobis suppe*
ditent Germaniae ecclesiae." Aber ganz unbegründet waren
die Befürchtungen Ussermanns nicht; in der Tat erwuchsen
aus solchen Erwägungen der Kirchenfürsten dem Unter*
nehmen die größten Schwierigkeiten, ja vielfach unüberwind*
liehe Hindernisse. Bei den weltlichen Fürsten trafen solche
Bedenken und Befürchtungen nicht zu. Deshalb konnte
auch derselbe Ussermann am 21. Januar 1785 (St. Paul XI 480)
einem befreundeten Mitarbeiter aus der Mainzer Diözese
schreiben, daß die weltlichen Fürsten „propensiores plerum*
que nostris studiis" seien als die geistlichen. Allerdings hatte
der Mainzer Erzbischof Gerbert schon am 2. Dez. 1784 erklä*
ren lassen, man sei gerne bereit, ihm Beiträge für die Ger*
mania sacra zu liefern; aber es sei wünschenswert, daß ein
St. Blasianer nach Mainz reise (St. Paul XI 220). Ussermann
dachte in der Tat an eine Herbstreise an den Main (St. Paul
XI 480). Aber noch am 2. Sept. 1785 mußte P. Schuberth
aus der Benediktinerabtei Seligenstadt am Main im Auftrage
seines Abtes ersuchen, der Einladung des Kurfürsten Folge
zu leisten: „Der Kurfürst wird alles mögliche tun ..., wird
ohne Anstand alles einsehen lassen..., sollten auch gleich*

wohl W--(natürlich Würdtwein) und einige andere dar*

über griesgramen" (St. Paul XI 413). Freilich war es mit der
Ordnung im Mainzer Archiv nicht gut bestellt. Der Kempte*
ner Benediktinerpater Basilius von Ow schreibt am 9. August
1788 an Gerbert (St. Paul IV 82): „Das hiesige berühmte
Reichsarchiv ist in einer so abscheulichen Unordnung, daß


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