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Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 127
(PDF, 47 MB)
Bibliographische Information
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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§ 20. Die Tätigkeit der Sammler u. Berater. Archivbenutzung u. -Eeisen 127

1790 (St. Paul XI 454) Material zur Geschichte seines Klosters
an. Das gleiche gilt von der Reichenau und von Rheinau.

Nicht sehr viel anders verfuhren die weltlichen Fürsten.
Aus dem Fürstenbergischen Archive zu Donaueschingen
wurde P. Neugart durch den Archivar J. B. Müller hilfreich
unterstützt, bis im April 1792 der fürstenbergische Hofkanzler
die Mitteilung weiterer Urkunden abschlug. Und von Stutt*
gart — Gerbert hatte sich schon Ende November 1783 an
Herzog Karl gewendet (St. Paul I 30) — erhielt er die Ant=
wort: Besold habe die meisten Urkunden schon ediert, und
die übrigen wären von den Österreichern nach dem Ferdi?
nandeischen Edikt weggeschleppt worden.1) In überaus
erfreulicher Weise sticht von diesem betrübenden Verhalten
das liberalste Entgegenkommen der protestantischen Berner
ab. Schon am 12. Febr. 1784 (Acta Societatis fol. 11) berichtet
Zurlauben, daß Emmanuel von Haller, Mitglied des Berner
großen Rates, seine vollständige diplomatische Sammlung
zur Verfügung stelle „ea tarnen conditione, ut nullibi ejus
mentio hat". Und schon am 27. August 1784 bestätigt Ger*
bert dem Herrn von Haller den Empfang von 51 Bänden in
Folio alter geschriebener Urkunden, die nach beendigtem
Gebrauch wieder zurückgegeben werden (St. Paul V 89).
Und ein Verwandter dieses Herrn von Haller, der Haupt*
mann F. L. Haller, war ebenfalls für Herbeischaffung von
Material für die Germania sacra tätig, besonders als sich
Gerbert an den Präsidenten der Berner Archivkommission,
Albrecht von Mülinen (12. Febr. 1788: St. Paul V 91), und an
den Herrn Schultheiß und Magistrat der freien Republik Bern
(12. Febr. 1788: S. Paul V 90 und Staatsarchiv des Kanton
Bern) wandte. Die Bitte wurde in liebenswürdiger Weise
erfüllt mit Briefen des Rathes (29. Febr.: Staatsarchiv von
Bern) und des Herrn von Mülinen (vom 7. März: St. Paul VII

») Vgl. Mone a. a. 0. S. (50) und (51). - Es handelt sich um die Werke
,,Prodromus vindiciarum ecclestiastic. Wurtemb." und .,Documenta rediviva mona-
steriorum praecipuorum in ducatu Wurtemb. sitorunv- des früheren Tübinger, später,
nachdem er Katholik geworden, InKolstädrer (seit 1637) Juristen Christoph Besotdus.
Die Manuscripta Besoldiana des Ingolstädter Universitätsarcliivs haben die St. Bla-
sianer zu benützen versucht durch Vermittlung des P. Steiglehner aus Ingolstadt
(8. Januar 1787 : St. Paul XI 449) und des Oberaltaicher Paters Scholliner (20. April
1789: St. Paul XI 889).


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