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§ 20. Die Tätigkeit der Sammler u. Berater. Archivbenutzung u. -Reisen 129
er 28. Nov. 1789 (St. Paul VII 27) an Gerbert, die einmal erbe*
tenen Speierer Urkunden seien von der Mannheimer Aka*
demie gekauft und für ihren eigenen Gebrauch bestimmt
worden; es sei ihm nicht erlaubt, sie in fremde Hände zu
geben.
Straß bürg (I 7).
Da für diese Diözese die Arbeit Grandidiers zur Ver*
fügung stand, ist eine besondere Sammelarbeit nach ihm nicht
für notwendig erachtet worden.
Eichstätt (18).
Gerbert hat unter Hinweis auf die Tätigkeit von P. Proel]
in Kaisersheim am 2. Dez. 1784 (St. Paul III 153) sich an den
Fürstbischof gewendet mit der Bitte, er möge in seiner Diö?
zese Männer aufstellen, welche Material sammeln oder die
Diözese gleich bearbeiten sollten. Auch an den Generalvikar
J. M. Lehenbaur schrieb der Abt; er erhielt (spät wegen
Krankheit am 28. Aug. 1785: St. Paul VII 60) die Zusage, daß
Lehenbaur alles Mögliche versuchen und Eifer aufwenden
werde, um sowohl in Eichstätt als in den Klöstern der Diö*
zese Material zu verschaffen. Freilich mußte er am 15. Sept.
1787 (St. Paul VII 65) mitteilen, daß er aus dem Archivium
principale keine Dokumente liefern könne. Den Grund
deutet er in einem Brief an Gerbert (12. Okt. 1787: St. Paul
VII 61) an: „Möchte doch der Fürstbischof selbst sein Archiv
betreten, um das Chaos dort zu sehen." Dieser Zustand war
um so beklagenswerter, als das Archiv außerordentlich reich
und nie durch Krieg oder Brand beschädigt war. Die Hoff*
nung P. Scholliners von Oberaltaich, der den vorstehenden
Satz schrieb, daß Gerberts Persönlichkeit die Schwierigkeiten
überwinden könnte (14. Dez. 1789: St. Paul XI 392), hat sich
auch durch ein nochmaliges persönliches Eingreifen Gerberts
(20. Dez. 1792: St. Paul III 154) beim Bischof nicht erfüllt.
Um so mehr hat sich der Generalvikar bemüht, durch Zusen?
dung von eigenen Sammlungen über Herrieden wie durch
Empfehlungen an verschiedene Klöster und den Dekan von
Münchener Studien zur histor. Theol. Heft i q
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