Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 85,fi-1
Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 133
(PDF, 47 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Alte Drucke und Autorensammlungen

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pfeilschifter1921/0151
§ 20. Die Tätigkeit der Sammler u. Berater. Archivbenutzung u. -Eeisen 133

im selben Jahre 1797 preßt es Ussermann, der doch schon
abgehärtet war, neue Klagen aus gegenüber Bodmann (3. Dez.
1797: St. Paul XI 486): „Es wäre zu wünschen, daß sich die
Herren in Nürnberg gefallen ließen, ihre Archive ein wenig
zu eröffnen, in welchen die Urkunden der dasigen Klöster
vergraben sind. Doch was sag ich von Nürnberg; es ist in
Bamberg um kein Haar besser, und wegen preußischen Zu?
dringHchkeiten ist gar alle Hoffnung verschwunden. Nur
noch im vorigen Monat ersuchte ich Herrn Kanzleidirektor
in Michelsberg, mir nur das Verzeichnis dasiger Aebte der
letzten 200 Jahren mitzuteilen. Es wurde mir abgeschlagen.
Mithin würde man sich umsonst weiter dahin wenden wollen.
Wenn also die bambergische Geschichte mager ausfällt, ist
es mein Schuld nicht." Bodmann erwidert (26. Dez. 1797: St.
Paul XI 24): „Die meisten Stifter und Klöster unseres Erz*
stiftes (Mainz) sind in dem Falle, kein Mitglied zu besitzen,
dem auch nur einigermaßen die Geschichte seines Instituts
bekannt wäre,... man ist zwar im Mittheilen nicht allzu spar*
sam, aber man ist zu faul, Dinge aufzusuchen, und findet es
unbegreiflich, wie es Leute geben könne, welche an derglei*
chen alten Dingen noch eine Freude haben mögen." Am 12.
April 1795 (St. Paul XI 13) hatte er schon geklagt: „Ew.
Hochw. werden selbsten erfahren haben, daß alle Vorstel*
hingen, die besten Plansentwürfe und Aufmunterung zu Ge*
Schichtsstudium in fränkischen Abteien durchaus fast frucht*
los seien. Und daß sich vielfältig tiefe Unwissenheit, Mangel
an wissenschaftlicher Energie hinter jenes Mißtrauen und
Geheimhaltung diplomatischer Materialien dort zu ver*
stecken wissen, das weiß ich leider aus Erfahrung."

Die Korrespondenz enthält keinerlei Hinweis auf das
Verhalten des Bischofs, an den man sich gewendet hatte, und
des Domkapitels. Ein Weltgeistlicher, Zink, berichtet an
Ussermann (1: Aug. 1784: St. Paul XI 570), aus dem fürst*
bischöflichen Archiv könne und dürfe nicht das Geringste
ohne Erlaubnis des Bischofs gegeben werden. Allein auch
wenn diese gegeben sei, sei der Archivar Kluger wohl kaum
zu Diensten; da sei ein Druck durch hohe Herren notwendig.
Und das domkapitelsche Archiv halte die disciplinam arcani


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pfeilschifter1921/0151