Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 85,fi-1
Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 148
(PDF, 47 MB)
Bibliographische Information
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148 § 21. Die äußeren der Germania sacra entgegenstehenden Schwierigkeiten

Am 13. Mai 1793 schloß Gerbert die Augen. Damit war
der geistige Vater und moralische Träger der Germania sacra
von der Werkstätte geschieden, von der aus sie an die Welt
treten sollte. Er hat noch das Erscheinen der beiden Bände
des Prodromus Germaniae sacra und des ersten Bandes des
Codex diplomaticus Alemanniae, aber keine fertige Druck?
legung einer Bistumsgeschichte, wonach er sich so sehr
gesehnt, erlebt. Sein Nachfolger wurde sein langjähriger
treubewährter Mitarbeiter, seine rechte Hand in den letzten
Jahren — der Archivar P. Mauritius Ribbele. Unter diesem
„Erz*Germanisten" war die Fortführung der Germania sacra
im alten Sinne gesichert, soweit es von seiner Person abhing.
Die Kriegslage war wieder so günstig geworden, daß Spieß
seine Reise nach St. Blasien machen konnte (August bis
Oktober 1793). Im Oktober 1794 wendete sich das Kriegs*
glück wieder den Franzosen zu. Es folgte am 5. April 1795
der Basler Separatfriede zwischen Preußen und Frankreich,
der die Abtretung des linken Rheinufers und Vereinbarungen
bezüglich einer Schadloshaltung durch Säkularisation geist*
licher Güter brachte. Der Krieg mit Österreich ging unter
schwersten Leiden und Bedrückungen der Bevölkerung fort,
an denen St. Blasien sein voll gerütteltes Maß erhielt. Am
4. Febr. 1796 schreibt Abt Ribbele an Johann von Müller:3)
„Unsere Bibliothek, die durch den Zuwachs der Zurlau*
bischen vielleicht eine der beträchtlichsten in Deutschland
geworden, unsere Münz* und anderen literarischen Samm?
lungen müssen noch in dem Auslande (!) harren. Verflösse*
nen Herbst wurde unser Stift in einen Soldatenspital verwan*
delt. Obwohl dieser uns letztern Monat wieder abgenom*
men worden, werde ich doch bis in den künftigen Herbst mit
der Einrichtung des Stifts kaum zu Ende kommen. Dieses
sind lauter Hindernisse, die uns im Wege stehen, größere
Vorschritte zu machen." Im Sommer 1796 bemächtigten sich
die Franzosen wieder Freiburgs und des Breisgaus und hielten
sich bis in den Oktober hinein. Am 17. Dez. 1796 berichte*
Ussermann an Professor Bodmann (St. Paul XI 484): „Der
17. Oktober war jener Tag, welcher zu unserem gänzlichen

') Maurer—Constant VI 30.


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