Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 85,fi-1
Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 160
(PDF, 47 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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160 § 22. Die Fortsetzung der Germania sacra bis zum Tode Ussermanns

aussetzungen. Denn St. Blasien hatte in den Zeiten, in denen
die Germania sacra vorbereitet und bearbeitet wurde, weder
soviel Geld, wie man meinte, noch so viele zu Wissenschaft;
liehen Arbeiten frei verfügbare Patres. Hierin lag die Grenze
der Leistungsfähigkeit auch der St. Blasianer. Das sollte man
nicht verkennen. Was die Anzahl der für gelehrte Arbeiten
freien Kräfte in St. Blasien betrifft, so sind auf Grund
der Personalliste von 17861) von Seelsorgsgeschäften frei
gewesen nur vier Professoren sowie Bibliothekar und Archiv
var, die aber alle als Hauptaufgaben in erster Linie natürlich
ihre Berufsarbeiten zu erledigen hatten. Wie sehr die Oberen
belastet waren, zeigt P. Neugarts Klage, daß er fast ein ganzes
Jahr hindurch nicht eine einzige Stunde für die Künstanzer
Diözese frei hatte (oben S. 97). Und P. Eichhorn versichert
in der Vorrede zur Diözese Chur, daß er die Arbeit nur in
Nebenstunden habe machen können!

Da eine Kritik des historischen Gehaltes der Bände der
Germania sacra außerhalb unserer Aufgabe liegt, können wir
hiemit den Episcopatus Wirceburgensis verlassen.

Im nächsten Jahre 1795 erschien ein fünfter Band des
Werkes. Aber es war wieder ein Quellenband, die Fort*
setzung des Codex diplomaticus Alemanniae. „Codex diplo*
maticus Alemanniae et Burgundiae transjuranae intra fines
dioecesis Constantiensis. Edidit notisque illustravit P. Trud*
pertus Neugart. Tomus IL (Typis San?Blasianis 1795). 4°.
XX, 562 S. + 136 S. Indices." Dieser zweite Band brachte 398
Urkunden vom Jahre 814—1726. Es waren zum größten Teil
Inedita, die bereits edierten Stücke wurden wesentlich ver*
bessert. Das Material stammte aus dem Klosterarchiv von
Kempten und aus den reichen Sammlungen der Schweizer
Freunde, besonders des Baron Zurlauben.

Heute, nachdem wir so viele und reiche Quellenpublika*
tionen zur deutschen Geschichte und Kirchengeschichte be?
sitzen in allgemeinen und speziellen, universalen und lokal?
geschichtlichen Sammelwerken verschiedenster Art, empfin*
den wir solche Quellenbände natürlich als nicht zur Sache
eines darstellenden Werkes gehörend. Vor hundertzwanzig

') Vgl. Geier a. a. 0. S. 125.


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