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Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 162
(PDF, 47 MB)
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162 § 22. Die Fortsetzung der Germania sacra bis zum Tode TTssermants

Diözese nach eigenem Plan bearbeiten, sein reiches Material
zu einer Moguntia sacra angeboten — unter abfälligen Äuße*
rungen über Würdtweins Fähigkeiten und Betonung der Güte
seiner eigenen auf zehnjährigen archivalischen Studien be*
ruhenden Sammlungen (12. April 1795: St. Paul XI 13).
Ussermanns Antwort ist vielleicht (das Concept ist nicht
datiert) in St. Paul XI 496 f. enthalten (vgl. oben S. 131). Er
hätte gern den Mainzer Sprengel selbst bearbeitet, wenn
nicht Würdtwein im Wege gestanden hätte. Da aber aus
dessen Sammlung wenig mehr zu erwarten sei, und Bodmann
so ergiebige Beiträge versprochen habe, möchte er jetzt, ob*
wohl er die größten Bedenken hätte, doch die Anregung nicht
ganz abweisen. Diese Zeilen sind wahrscheinlich im Som?
mer 1795, also wohl dreiviertel Jahre vor Würdtweins Tod
(11. April 1796) geschrieben. Am 17. Dez. 1796 (St. Paul XI
484), am Ende jenes gefährlichen Kriegsjahres, äußert sich
Ussermann nach Würdtweins „Absterben weiter dahin, daß
St. Blasien gar nicht abgeneigt ist, nach unserem ersten Vor?
haben diese Geschichte alsobald unter Hände zu nehmen,
doch nicht anders als nach unserm beigelegten allgemeinen
Plane, weil der Würdtweinische zu unserem Ziele gar nichts
taugt. Doch müßten wir vorher dessen solange dazu ge*
machte Sammlungen zu Erleichterung unser Arbeit bei Han*

den haben____ Sobald also solche uns überschickt werden,

soll sogleich mit der Bearbeitung der Anfang gemacht wer*
den." Bodmann meldet am 2. Januar 1797 (St. Paul XI 16),
Würdtweins Papiere seien im Besitz eines Bruderskindes, des
Pfarrers von Flörsheim unfern Mainz. Er werde versuchen, sie
St. Blasien zu verschaffen. Übrigens habe die gelehrte Welt
an Würdtweins unerfüllt gebliebenem Entwürfe (des Bistums
Mainz) nichts verloren. „Der gute Würdtwein war fleißiger
Sammler, aber hatte für historische Baukunst so wenige Fer*
tigkeit, nötige Kenntnisse und Hülfsmittel, daß seine gesamte
Schriften nur für Rohes, indigestes Material anzusehen sind.
Kritik mangelte ihm vollends gar, wie dessen verunglückter
Nero Cl. Drusus, Urb. Mog. Conditor, zeigt. Wer mag noch
im 18. Jahrhundert solchen Unsinn in die Welt schreiben, als
hier geschehen ist?" Ussermann hat sich fleißig an die Arbeit


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