Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 85,fi-1
Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 165
(PDF, 47 MB)
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§ 23. Das Ende der Germania sacra mit der Säkularisation St. Blasiens 165

Lande am Oberrhein und in der Schweiz. Und auch im
Frühjahr 1800 ist wieder der ganze südliche Schwarzwald
Kriegsgebiet. Die Niederlage der Österreicher bei Hohen*
linden im Dezember brachte am 9. Februar 1801 freilich den
Frieden zu Luneville, der aber in Konsequenz der Entschä*
digung jener Fürsten, welche Gebiete am linken Rheinufer
verloren hatten, zur Säkularisation führte. Und der Breisgau
blieb noch bis zum Frühjahr 1803 von den Franzosen besetzt
und bedrückt. P. Trudpert Neugart, der damals die letzte
Hand an den ersten Band der Konstanzer Bistumsgeschichte
legte, schrieb im Sommer 1801 nach St. Peter auf dem
Schwarzwald: „Wie's im Breisgau zugeht, ist bekannt. Be*
steht der Friede noch lang auf diesem Fuß, so müssen Herr?
schaften und Untertanen von Grund aus ruiniert werden.
Dem Wiener Hofe sind unsere Plagen mit den wahren Farben
geschildert worden, aber bisher ganz umsonst. So mißkannt
zu werden, hat das Land wahrhaft nicht verdient. Ich war
den ganzen Krieg über noch nie so mißmutig als jetzt, denn
ich hoffte auf Frieden; da uns aber der Friede ebenso nach*
teilig ist, als der Krieg, weiß ich nichts mehr zu hoffen."1)
Und im Herbste 1801 klagte Abt Ribbele nach seiner Heim*
kehr von Wien, wo er mit dem Präsidenten der vorderöster*
reichischen Regierung, Freiherrn von Summerau, und den
ständischen Syndicis Engelberger und Frei war, in einem
Schreiben an den Abt von St. Peter: „Wo immer ich hinsehe,
zeigt sich nichts als Schwankendes, Ungewisses und Verwor*
renes. Unser armes Vaterland geht unter seinem Joch zu
Grund, während man Vorstellung auf Vorstellung nach Wien
sendet. Alles ist erschöpft und der Untertan über die Land*
stände so aufgebracht, daß gefährliche Auftritte zu befürch*
ten sind. Man erzählt von wunderlichen Gährungen selbst
in Freiburg."5) Kurze Zeit hernach wurde Ribbele bei einem
Besuch in St. Peter vom Schlage getroffen (16. Nov. 1801).
Sein Erbe mußte P. Berthold Rottler antreten, der 1784—94
Professor für Diplomatik, Heraldik, Numismatik und Archäo*

») J. Bader a. a. O. S. 117 f.

*) a a 0. S. 74 und J. Bader, Gesckichte der Stadt Freiburg i. Br. II
(Freiburg 1883) 325.


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