Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 85,fi-1
Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 167
(PDF, 47 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Alte Drucke und Autorensammlungen

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pfeilschifter1921/0185
§ 28. Das Ende der Germania sacra mit der Säkularisation. St. Blasiens 167

Meinung war, man solle jedem Benutzer einer Diözesan*
geschiente die Möglichkeit geben, die bedeutenderen Doku*
mente selbst zu lesen, ohne daß er jedesmal genötigt sein
sollte, umfangreiche Werke zu benützen, die ein Privatmann
gewöhnlich doch nicht bei der Hand habe. Das sind Grund*
sätze, die man bei dem Mangel handlicher Quellenpublika*
tionen gewiß nicht tadeln kann.

Der zweite Band, der im gleichen Jahre 1802 erschien,
war der erste Halbband der Konstanzer Diözese. „Episcopatus
Constantiensis Alemannicus cum Vindonissensi, cui succes*
sit,... chronologice et diplomatice illustratus a P. Trudperto
Neugart. I 1 Typis San.Blasianis 1803). 4°. 25 Seiten,
CXLVIII + 552 + 26 Seiten Indices." Die Widmung an Karl
Theodor von Dalberg, Erzbischof von Mainz, Bischof von
Worms und Konstanz, ist geschrieben in Krotzingen bei
Freiburg i. Br., wo Neugart arbeiten konnte,1) und datiert
vom 9. August 1802. Diese Diözesangeschichte weicht nun
stark ab in ihrer ganzen Anlage wie in ihrem Umfang von
den Richtlinien, wie sie von Gerbert und Ussermann fest*
gelegt und in den bisherigen drei Bänden auch innegehalten
worden sind. Ich zweifle, ob zu Lebzeiten der beiden Leiter
der Germania sacra diese Form der Darstellung geduldet
worden wäre. Denn sie widerspricht direkt dem so oft
gerade gegen Würdtwein und bis zu allerletzt betonten Prin*
zip, daß man nur eine Germania sacra mit Ausschluß alles
Politischen schreiben wolle. Der Verfasser sucht auch im
Vorwort diese Abweichung „contra consuetudinem sodalium
atque Herrgottianum materiarum distributionem" zu ent?
schuldigen und begründet seinen Entschluß, den „Annales
sacri" auch „Annales profani seu seculares" vorauszuschicken
mit folgenden Erwägungen. Erstens wisse jedermann, daß
eine solide „historia Sueviae" bis jetzt noch fehle. Zweitens
sei die Diözese Konstanz durch die politischen Schicksale der
Gebiete, über die sie sich erstrecke, stark beeinflußt worden.
Und drittens hätten die Konstanzer Fürstbischöfe auch im

') Den ersten Entwurf dieses Barides oder wenigstens eines Teiles desselben
fand Mone in der Abtei St. Florian bei Linz, wohin sie wahrscheinlich durch
die 1807 aussewanderten St. Blasianer gekommen ist. (Mone, Quellensammlang
zur bad. Landesgeschichte I (51).)


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pfeilschifter1921/0185