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Eine neue Germania sacra
zusammen mit ihm den Text revidierten, die neue Literatur
nachtrugen und berücksichtigten und Additamenta diploma*
tica beigaben.1) Gedruckt wurde der Band bei Herder in
Freiburg i. Br. 1862.
Damit stehen wir am Ende „Germaniae sacrae San*Bla*
sianae".
Das Ergebnis der von Anfang an durch so viele Schwie*
rigkeiten, Hindernisse und Unterbrechungen belasteten 23
Jahre von 1783—1805 (denn das Jahr 1806 kann nicht mehr
als mögliches Arbeitsjahr gerechnet werden) waren, den
zweiten Konstanzer Halbband miteingeschlossen, 9 Quart*
bände. Auf zweieinhalb Jahre trifft also im Durchschnitt
ein Quartband. Das ist keine schlechte Leistung, wenn wir
sie mit dem Maßstabe des XVIII. Jahrhunderts messen. Von
der Gallia christiana erschienen innerhalb der 70 Jahre von
1715—1785 im ganzen 13 Folianten, so daß hier auf etwa fünf
Jahre ein Folioband trifft. Die Leistung der St. Blasianer
muß in unserer Einschätzung noch steigen, wenn wir die un;
vergleichlich günstigeren Verhältnisse ins Auge fassen, unter
denen die Mauriner haben arbeiten können, wenn wir
namentlich erwägen, daß die Germania sacra ein konfessio*
nell gespaltenes und politisch zerklüftetes Land vor sich
hatte, so daß kaum jemand das Unternehmen als nationale
Angelegenheit empfand und förderte, wie das in Frankreich
mit der Gallia christiana geschehen war!
SCHLUSS.
§ 24.
Eine neue Germania sacra.
Auf dem im Herbste 1908 in Berlin abgehaltenen „Inter*
nationalen Kongreß für historische Wissenschaften" haben
P. Kehr und A. Brackmann, die hochverdienten Bearbeiter
der Italia und Germania Pontificia, in zwei Vorträgen An*
') Vgl. die vom 31. Okt. 1861 datierte Einführung von Mone, p. III—VI;
auch die Anzeige von A. Ruland, „Die Germania sacra der St. Blasianer* in der
Oesterreiohischen Vierteljahresschrift fdr katholische Theologie I (.1862) 565—592.
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