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Eine neue Germania Sacra
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regungen gegeben zur Wiederaufnahme und endlichen Durch*
führung einer Germania sacra. Brackmann hat darüber be*
richtet und sich näher ausgesprochen in zwei Aufsätzen in
der „Historischen Zeitschrift" 102 (1909) 325—334 und in der
„Zeitschrift für Kirchengeschichte" 30 (1909) 1—27.
Die Grundgedanken seiner Ausführungen sind folgende.
Auch für unsere Zeit sei eine Germania sacra unbedingt not?
wendig. Hauck habe sich für seine Kirchengeschichte
Deutschlands erst selbst die kritische Grundlage schaffen
müssen durch die Anlage einer Bischofsliste und einer Klo*
sterliste. In den meisten Diözesen seien wir nicht einmal
über den Bestand geschweige denn über die Geschichte der
geistlichen Anstalten unterrichtet. Über die Fragen der
Diözesaneinteilung, der Diözesanumgrenzung wie des weit*
liehen Grundbesitzes der Bistümer seien wir noch nicht in*
formiert. Über den großen Reichsabteien seien die übrigen
Klöster größtenteils unbeachtet geblieben. Für die Pfarr*
kirchen und die bescheidenen Kapellen versagten unsere
Hilfsmittel fast gänzlich. Für die Kirchengeschichte könnte
eine Germania sacra den größten Nutzen bringen. Aber
auch um der allgemeinen Lage unserer historischen Wissen*
schaft willen müsse man ein solches Werk wünschen; nur an
neuen Aufgaben wachse sie. Vor allem die historischen
Hilfswissenschaften fänden ein großes und lohnendes Ar*
beitsfeld bei einer Germania sacra.
Dann wendet sich Brackmann zu einem Programm der
neuen Germania sacra, dessen wesentliche Punkte sich also
zusammenfassen lassen. I. Die alten Codices probationum
müssen angesichts der modernen Quellenpublikationen und
Regestenwerke verschwinden. II. Stofflich auszuscheiden
sind die Geschichte der Religionen, der Häresien, der Schis*
men, der Riten, des Kirchenrechts. III. Den Inhalt bilden die
Geschichte der alten deutschen Bistümer, der Kathedral*,
Kollegiat* und Pfarrkirchen, der Abteien und Klöster bis
herab zu den Oratorien und Kapellen. Die Ordnung geschieht
nach Provinzen und Diözesen, die Darstellung in möglichst
knapper, präziser, statistischer Form unter Heranziehung der
gesamten Literatur, aufgebaut auf den archivalischen und
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