Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 85,fi-1
Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 177
(PDF, 47 MB)
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Eine neue Geimania sacra

177

Eine helle, dankbare Freude überkommt einen, wenn man
den Rahmen der Stoffauswahl so weit geöffnet sieht. Und
doch fürchte ich, er ist viel zu weit nach der einen und etwas
zu enge — wenn ich die Absichten Brackmanns richtig vere
stehe — nach der anderen Seite hin.

Es handelt sich bei einer Germania sacra um eine mög*
liehst vollkommene Erfassung und möglichst präzise Darstel;
lung sämtlicher wichtigen Funktionen und Äußerungen des
religiös*kirchlichen Lebens und seiner mannigfachen Ver?
flechtung mit dem profanen Leben — jeweils im Rahmen der
einzelnen Diözesen. Es kann kein Zweifel sein, daß bei einer
Germania sacra, und solange man diesen Titel beibehält,
auch die Sacra in erster Linie und mit besonderer Berücksich?
tigung zur Behandlung kommen müssen. Die mit den Sacra
verflochtenen Profana dürfen erst in zweiter Linie zum Zuge
kommen, auch wenn der Profanhistoriker für sie zum Teil
und zur Zeit vielleicht ein stärkeres Interesse hat. Niemand
kann selbstverständlich mehr erfreut und dankbar sein als
der Kirchenhistoriker, wenn auch die Wirtschaftsgeschichte
liehe und allgemein kulturgeschichtliche Bedeutung und Rolle
seiner Kirche in ihren verschiedenen Anstalten vorgeführt
wird. Nur dürfte es nicht geschehen auf Kosten des spezi*
fisch religiös*sittlichen Lebens und Wirkens der Kirche. Ich
weiß nicht, ob diese Gefahr in dem Plane von Brackmann
nach dem, was er sagt und nicht sagt, ganz vermieden ist.

Nach Brackmann soll neben der kirchlichen Seite auch
die politische, die rechtshistorische, die Wirtschaftsgeschichte
liehe, die literargeschichtliche, die kultur* und kunsthisto*
rische Seite zur Behandlung kommen. Was aber soll von dem
spezifisch Kirchlichen zur Behandlung kommen? Darüber
gibt Auskunft die Disposition für das „Bistum" Freising und
die positive Ausschließung gewisser spezifisch kirchlicher
Momente im Leben der Diözese.

Was die Disposition für das „Bistum" Freising betrifft, so
handelt es sich hier nicht, wie der Titel vermuten ließe, um
das gesamte kirchliche Leben der ganzen Diözese, sondern
lediglich um die bischöfliche Anstalt im engsten Sinne des
Wortes. Nur darauf bezieht sich das oben skizzierte Speci*

Münchener Studien zur hist. Theol. Heft 1 19


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