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und Erforschung aller grundlegenden Zusammenhänge.

2. Historische Faktenvermittlung als Einsicht in gesellschaftliche Prozesse der Vergangenheit
im Hinblick auf den Lerneffekt für Gegenwart und Zukunft.

3. Von grundlegender Wichtigkeit ist die Einbeziehung der Arbeitswelt in die museale
Konzeption, da Produktion und Verteilung die wesentlichen Zusammenhänge
gesellschaftlicher Abläufe bestimmen.

— Neue Formen der Zusammenarbeit in der Ausstellungspraxis:

I. Das Museum wird in kollegialer Selbstverwaltung bei Mitwirkung gesellschaftlicher
Gruppen aufgebaut und verwaltet, das heißt, das Museum versteht sich als
ein Kommunikationszentrum gleichberechtigter Bürger mit überwiegend selbstständiger
,,Museumsarbeit" und nur ergänzender Hilfestellung eines Wissenschaftlers
.

II. Der üblichen Praxis der bisherigen Museumsarbeit folgend erarbeiten Fachleute
ein museales Konzept unter Berücksichtigung der oben angeführten Zielvorstellungen
.

Die möglichen Nachteile der ersten Konzeption liegen in einer etwaigen Unter-
privilegierung gesellschaftlicher Randgruppen und der Verkennung des Prinzips der
gesellschaftlichen Arbeitsteilung.

— Inhalte einer möglichen kulturgeschichtlichen Museumsarbeit

Das sogenannte „volkskundliche" Material erhebt einen allgemeineren Anspruch.
Die Phänomene der bäuerlichen Lebensweise materieller wie immaterieller Art
sind in ihrer Form und Entfaltung in beträchtlichem Maße von der agrarischen
Produktion abhängig. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden, daß immer
neue Gruppen die Dokumentationsebene des kulturgeschichtlichen Museums erweitern
: der Handwerker- und Arbeiterstand. Die häufig feststellbare Objektarmut
dieser Berufsstände findet ihre Begründung in der nahezu totalen Einspannung der
individuellen Arbeitskraft zur ausschließlichen Lebensunterhaltssicherung.

Eine diesen Ansprüchen gerecht werdende Museumskonzeption bedarf folgender
Prioritäten:

a) Aufschlüsselung der im geographischen Bereich und Sammelgebiet lokalisierten
Ereignisse der allgemeinen Geschichte

b) Widerspiegelung der allgemeinen Geschichte im Sammelgebiet

c) Dokumentation besonderer, individueller Entwicklungen und Ereignisse von
fortwirkender Bedeutung im Sammelgebiet.

— Museumsdidaktik

Dem Museum als Institution mit öffentlichem Bildungsauftrag kommt gerade im
Bereich der Erziehung und Schule in seinen neuzeitlichen Zielsetzungen eine enorme
Lehrmittelbedeutung zu. Auch hier liegt das Augenmerk nach Angaben und
Forderungen der Pädagogen auf der fachgerechten und umfassenden Aufbereitung
der jeweiligen Dokumentationspraxis, die fernab von ästethischer Überschätzung
konkrete Sachverhalte und Einblicke in historische Zusammenhänge und Abläufe
als Gesamterscheinung faßbar machen soll.

Ein Besuch im Museum muß zum staubfreien und realitätsgerechten „Unterricht

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