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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1981-1_2/0021
Breisgau, sein Hauptwerk ist die Ausstattung der Stiftskirche St. Gallen.

Um den Bogen hinüber zu einer anderen Kirche zu spannen - der evangelischen Kirche
bzw. ehemaligen Kirche des Franziskanerklosters (heute Krankenhaus), müssen wir
uns in die Eisenbahnstraße begeben. Dort findet man im ev. Teil zwei barocke Altäre
ohne Mensa und eine Orgel mit barockem Prospekt auf der Empore. Ein barocker
Hochaltar findet sich auch im kath. Teil, der Spitalkapelle.

Auf dem schattigen Platz davor, Ruheplatz gar vieler Besucher und geselliger Treffpunkt
von Alt und Jung, vermittelt das Plätschern des Laurentiusbrunnens (Bild Nr. 3) in verkehrsruhigen
Tageszeiten ein Gefühl zeitloser Bedeutung. Der Vierkantsockel am länglichen
Trog trägt die Barockfigur des hl. Laurentius aus dem 18. Jh., am Trog selbst
entdeckt man die Jahreszahl 1892.

Nur ein paar Schritte in Richtung Stadtmitte trifft man dann auf eines der wenigen stattlichen
Wohnhäuser aus der Zeit des Barocks - die Stadtapotheke Walter, (Bild Nr. 4), ein
äußerst geschichtsträchtiges Areal und Haus.

Die bisher ermittelten Daten lassen die Vermutung zu, daß es sich um ein unter den
Schweden abgebranntes Amtshaus mit Wirtschaftsgebäuden und Amtsgarten handelt,
von welchem in der nachfolgenden Zeit einiges veräußert wurde. Es gibt Hinweise
darauf, daß in der 2. Hälfte des 18. Jh. ein Amtmann Bauer von Ehrenfels mit seiner
Ehefrau Sigismunda Elisabeth Gräfin Duran, die zuerst im Schmalholz'schen Herrschaftshaus
(heutige Drogerie Stumpf) einquartiert waren, das inzwischen renovierte
Amtshaus erworben hat, um standesgemäß zu wohnen.

In den Jahren 1772,1779,1782/83 lassen sich Reparaturen sowohl an der hohen Mauer
um den Amtsgarten als auch an Fenstern, Brunnen und Küchenboden nachweisen. Das
Haus wechselte später öfter die Besitzer, sowohl eine Freiburger Apothekerfamilie als
auch eine Apothekerfamilie aus dem Elsaß lebten darin, die mehr oder weniger daran
veränderten.

Von den jetzigen Besitzern wurde das Haus mit fachmännischer Liebe und großen
finanziellen Mitteln renoviert und die barocken Teile durch entsprechende Einrichtung
und Farben (s. Außenfassade) stilgerecht der Nachwelt erhalten. Durch den 2-geschos-
sigen Putzbau mit Mansardendach, flachem glattem Putzsockel, der Freitreppe und
dem Portal mit Oberlicht in der Mittelachse auf die Besonderheit barocker Bauweise
eingestimmt, überrascht der herrschaftliche Grundriß mit Ern vom Hauptportal bis
zum hinteren Hofausgang nicht mehr. Ein schönes Treppenhaus an der Längsseite des
Ern führt hinter einer Doppelarkade hinauf in das Obergeschoß. Dieses ist um den oberen
Flur herum klar in große, hohe Räume gegliedert. In der Mitte des Obergeschosses
zur Straße hin, findet sich ein schöner Saal mit dem sichtbaren Erker und einer Stuckdecke
mit sehr schönem Bandelwerk. Hier sowie in den Nebenräumen entdeckte man
vor der Renovation auch noch sehr alte, dunkle Tapeten und im besagten Nebenzimmer
fand man die Wand mit alten Amtsmitteilungen beschrieben. Die Großzügigkeit
der Räume wird unterstrichen durch breite, hohe alte Holztüren und zum größten Teil
erhaltene selten breite Holzdielen.

Zum Garten hin führt ein geschlossener Holzgang mit verglasten Fenstern, getragen
von Stützen mit Sattelhölzern. Der Garten hat sich durch den Abriß einiger Wirtschaftsgebäude
vergrößert und verwendbare Teile finden sich heute als Plattenboden usw.
wieder. Außerdem schließt sich ein kleiner rechtwinkeliger Anbau mit Rundbogentonne
und Stielkappen harmonisch an das Haus an.

Noch viele offene Fragen um die Vergangenheit dieses Areals animieren zum Suchen in

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