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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1982-2_3/0020
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Suchobjekte - Auflösung:

(a) Die gefragte Siedlung hieß
Altenkenzingen

Zahlreiche Funde deuten darauf hin,
daß alamannische Ursiedler bei ihrer
Landnahme ca. 300 n. Chr. die fruchtbare
Lößhügelzone und die Kiesrücken
in der Rheinniederung bevorzugten.
Deshalb finden sich am Rande der Vorberge
sehr viele -ingen-Orte wie Kenzin-
gen, Hecklingen, Emmendingen usw.

Es ist zu vermuten, daß das Dorf östlich
der heutigen Altstadt an der alten Landstraße
nach Hecklingen lag und sich in
Form einzelner Gehöfte bis an die Bom-
bacher Straße hinzog.
Darauf deuten die beiden ehemaligen
Kirchen St. Peter und St. Georg hin, sowie
die Flurnamen Petersbreite und
Georgenbreite (Abbildung).

Kurz zur Geschichte des Dorfes
Altenkenzingen

Erstmalige urkundliche Erwähnung
fand das Dorf773 n. Chr. im Rahmen einer
Schenkung an das Kloster Lorsch.
Welche Bedeutung hatte das Kloster für
Kenzingen und den Oberrhein?
Es wurde 764 v. Pippin gegründet und
galt als Grablege fränkischer Herrscher.
Dieses und andere Klöster (z.B. Schuttern
als eine der 14 Reichsabteien) waren
Ausgangspunkt der Christianisierung
in Süddeutschland.

Kaiser Karl d. Dicke (876 - 887) schenkte
im Jahre 880 das große fränkische Hofgut
des Dorfes dem von seiner Frau Richardis
gegründeten Kloster Andlau im
Elsaß. Zu diesem Hofgut gehörten viele

Lehen- und Bauerngüter in Ottoschwanden
, Bleichheim, Wagenstadt,
Herbolzheim, Nordweil, Bombach,
Hecklingen, Malterdingen. Hechlingen,

Die Dorfbewohner waren Leibeigene,
Zinsbauern des Gutes oder Bannleute
(d.h. sie wohnten innerhalb des Banngebietes
). Die Gerichtsbarkeit lag im
Bereich Diebstahl und Frevel bei einem
Vogt (Mannlehen), im Bereich Erbe
und Eigentum beim Schultheiß (Zinslehen
) - beides Lehnsleute der Äbtissin.
Die zum Hofgut gehörende St. Peters-
Kirche unterstand also auch der Äbtissin
(Patronatsrechts).

Hingegen kam die Kirche St. Georg
unter Otto I. (936 - 973) an das Kloster
Einsiedeln. Nach der Stadtgründung
durch Rudolf II. v. Osenberg 1249 bestand
das Dorf weiterhin.

Erst 1344 verkaufte Äbtissin Adelheid
aus dem Geroldsecker Haus Altenkenzingen
mit allen Gütern, Leuten, Trotthäusern
, Reben und Wald für 400 Silbermark
an die Stadt Kenzingen (erhaltener
Verkaufsbrief im Generallandesarchiv
Karlsruhe!). Ausgenommen war
das Patronatsrecht für die St. Peterskirche
, das später an die Johanniter fiel.
Noch 1483 kam in einer Schenkung des
Klosters Einsiedeln die St. Georgskirche
an das Kloster Ettenheimmünster.
Etwa um 1500 wird von den Johannitern
berichtet, sie besäßen eine Kirche in
einem Ort bei Kenzingen, wo keine
Leute wohnten.

Literatur: siehe Verzeichnis zur Geschichte
der Stadt Kenzingen, in: Die Pforte Nr. 2,
Seite 31-34

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