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rers als Herzog der Normandie, der zugleich das Königssiegel des eroberten England besaß
. Für Landesherren und hohe Adlige wurde das Reitersiegel seit dem 13. Jh. üblich.
Stets tragen die Ritter modische Rüstungen auf den Siegeln. So hat der Markgraf von
Hachberg einen modischen Kübelhelm, der Graf Egeno von Freiburg noch einen Topfhelm
, beide haben Waffenröcke über Kettenpanzern. Sie galoppieren nach links, tragen
Lanzen in der Rechten und ihre wappengeschmückten Schilde in der Linken. Unter dem
Sattel weht die Schabracke rückwärts wie der Pferdeschwanz. So ähnlich ist auch das Siegelbild
Heinrich von Geroldsecks, doch ist bei ihm der Kopf mit dem beschwingten Helm
nach vorn gewandt und nicht im Profil gegeben. Auch das Bild des Grafen Heinrich von
Veldenz, der ebenfalls ein Geroldsecker war, zeigt den Ritter mit nach vorn gewandtem
Oberkörper, was dadurch motiviert ist, daß er mit der Rechten weit nach rückwärts ausholend
das Schwert schwingt, während er nach rechts galoppiert. Dieses sehr gut erhaltene
Siegelbild ist das eleganteste und kunstvollste.
Vielleicht ist es die Arbeit eines Goldschmieds aus einer der großen mittelrheinischen Metropolen
, während die Siegel der Uesenberger, Schwarzenberger und des Markgrafen
möglicherweise von einem der Goldschmiede in Freiburg geschnitten wurden, die in der
2.H.13. Jh. vorzügliche Arbeiten für Kirchen und Klöster der Stadt schufen und sogar
bei Villingen Aufträge wie das herrliche Scheibenkreuz erhielten.
Dr. Ingeborg Krummer-Schroth
Anm. 1 Kittel, Siegel Abb. 128 aus Schramm, Kaiserbilder
Siegel des Königs Rudolf von Habsburg
Vorlage: Stadtarchiv Kenzingen A 1
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