Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
3. Jahrgang.1983
Seite: 18
(PDF, 21 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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selbstverständlich! Der kam nicht etwa aus dem Elz-, Glotter- oder Dreisamtal, sondern vom Kaiserstuhl
und hatte schon lange auf eine solche Gelegenheit, eine illustre Gesellschaft, gewartet.

Endlich konnten die Herren einmal vom hochgezüchteten Roß ihres scharfäugigen Manneswillens
herunter, absteigen, die Zügel in Würde schleifen lassen, Fröhlichkeit und vielleicht sogar
Liebenswürdigkeit annehmen, so wie es gebildeten Menschen gutgetan hätte und ihren Untertanen
ebenfalls. In dieser guten Stimmung müßte das erste Pergament mit Schnüren versehen, wohlgeordnet
der Reihe nach im Duft des Wachses besiegelt worden sein - zum immerwährenden Wohl
der schönsten Stadt an der Elz und ihrer Bewohner.

Seite 14 zu Siegel 8:

Rudolf von Habsburg, deutscher König von 1273-91.
Ein schlichter, frommer, rastlos tätiger Mann, aber auch
nüchterner Rechner. Bemühte sich Recht und Sicherheit in
Deutschland zu festigen. In seiner Landfriedensgesetzgebung
auf die Territorialgewalten angewiesen. Im Oberelsaß,
Zürichgau und Aargau begütert. Er zog alles Reichsgut, das
nicht als rechtlich übertragen nachgewiesen werden konnte,
ans Reich. Den Städten bestätigte er Rechte und Pflichten.
Es ist von ihm bekannt, daß er keine Stadt gründete, vielmehr
seine Politik darauf richtete, bestehende Städte an sich
zu bringen. Er hatte eine vorzüglich geführte Kanzlei und
betraute hervorragende Kenner und Rechtsgelehrte mit der
Interpretation und Ausarbeitung von Urkunden. Daraus
zog er stets rechtzeitig großen Nutzen. So beruhte z.B. sein
Anspruch auf die Stadt Breisach auf einer Verleihungs-
Urkunde König Konrads IV von 1254. Deshalb die
Befreiungs-Urkunde für Kenzingen auf seiner Burg Breisach
ausgestellt. Altes Vertrauensverhältnis mit den Lichtenbergern
, insbesondere mit Bischof Konrad III von Straßburg,
dem Besiegler an dritter Stelle der Verfassungsurkunde.

Hesso IV von Uesenberg, Sohn des Burkhart II, Bruders des Stadtgründers von Kenzingen. Er verwaltete
die Herrschaft für dessen beim Tod des Vaters 1258 noch minderjährigen Sohn Rudolf III.
Er war mit einer Geroldseckerin verheiratet. Später begründete er die Herrschaft Endingen. Residierte
dann auf Burg Riegel.

zu Siegel 2:

Rudolf III von Uesenberg, Sohn des Stadtgründers, verwaltete gemeinsam mit Hesso IV den Besitz,
nach Teilung der Herrschaft 1290 bekam er die untere Herrschaft mit Kenzingen und Herbolzheim
etc., im Elsaß Bergheim. Auch er war mit einer Geroldseckerin verheiratet. Er residierte auf der
Burg Kürnberg, deren Besitzer aber der Bischof von Straßburg, Konrad III von Lichtenberg, sein
Onkel war, von dem er sie jedoch zu Lehen besaß.

zu Siegel 3:

Bischof Konrad III von Lichtenberg, Bischof von Straßburg. Er läßt das Straßburger Münster erbauen
und beruft Erich von Steinbach zum Baumeister. Geistlicher und oft auch militärischer Berater
der Habsburger Könige, bereits Rudolfs, dann auch Albrechts. Stellt die ersten Urkunden auch
in deutscher Sprache aus. Er war bei der Ausstellung der Urkunde des Königs für Kenzingen dabei,
Befürworter und Förderer dieser Rechte und Freiheiten für die junge Stadt. Besitzer der Nimburg.
Verwandt mit allen Herren des Breisgaus, außer den Markgrafen.

Seine Schwester Heilika war verheiratet mit dem Grafen Egeno VI von Freiburg. Stammsitze des
Geschlechtes, im Elsaß: die Burg Lichtenberg bei Zabern, in der Grafschaft Löwenstein-Habsburg
am Neckar: die Burg Lichtenberg bei Bottwar. Dynastengeschlecht, begütert im unteren Elsaß. Sein
Vater Vogt der Stadt Straßburg. Sein Bruder Friedrich wurde nach ihm Bischof von Straßburg. Diesem
Onkel zulieb wurde wohl der Sohn Rudolfs von Uesenberg und der letzte aller Kenzinger Stadtherren
, Friedrich benannt, der zugleich Kirchherr in Kenzingen und Bergheim war. Dieser hatte seinerseits
ebenfalls eine Geroldseckerin, Susanna, geheiratet. Man erkennt daraus, daß die Uesenber-
ger vorzüglich mit den Geroldseckern befreundet waren. Sehr wichtig für den Entschluß des Rudolf
II von Uesenberg, die Stadt Kenzingen zu grUnden dürfte die Tatsache sein, daß er mit der Schwester
des Konrad von Lichtenberg, verheiratet war, dem Baufreudigen und der Straßburger Stadt als

10 Siegel des Wilhelm
von Schwarzenberg

Seite 17 - zu Siegel 1:

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