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Domherr besonders freundlich geneigter Sohn des Vogtes der Stadt! Von Konrad dürfte die Anregung
zur Gründung, aber auch die Erfahrung für eine sowohl strategisch- wie wirtschaftlich- und
handelsgünstige Anlage der Stadt an der schiffbaren Elz stammen. Nur er konnte dem Habsburger
die Zustimmung abringen und den Vorteil klarmachen, welcher dieser mit einem zweiten »Brückenkopf
« ins Elsaß der »Wasserburg Kenzingen« in den Händen eines zuverlässigen Vasallen, bekom-
Bischof Konrad III von Lichtenberg war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten
seiner Zeit im Mächtebereich der Habsburger im Elsaß
und Breisgau. Ein zuverlässiger Verteidiger von Recht und Ordnung,
von Stadt-aber auch Herrenrecht, was ihn denn auch das Leben kostete
, als er seinem Schwager Graf Egon von Freiburg in dessen Streit
mit der Stadt Freiburg zu Hilfe eilte - sicherlich mit dem Ziel, einen
Frieden zwischen den beiden zustande zu bringen, der gerecht war,
denn er war nicht städtefeindlich gesinnt. Er war als Domherr und
später als Bischof bemüht, Stadt und Bistum Straßburg die verfeindet
waren, zu versöhnen. Dies gelang ihm auch in bester Weise, so daß er
die Voraussetzungen für den großartigsten gotischen Münsterbau
Deutschlands schuf, einem Werk, das alle Kräfte vereinigen mußte,
um ein Zeugnis für die Größe Gottes, die Liebe Christi und den Gnadenschatz
der Lieben Frau zu geben. Ohne den Geist, die Begeisterung
der Lichtenberger für Baukunst und konstruktive Lebensgestaltung
, für gelebtes Christentum, für Werke im Willen Gottes, würde
die Stadt Kenzingen nicht erstanden sein.
Man kann sagen, daß er ihr geistiger Vater ist und zugleich ihr geistlicher
, der sie aus der Taufe hob, beim Bau mitverantwortlich blieb,
beriet, beschützte und schließlich für deren Befreiung durch den König
sorgte.
Heinrich II von Hachberg, Markgraf im Breisgau. Residierte auf seinem festen Schloß Hochburg
im Brettental. Kleiner Eigenbesitz. Seitenlinie der Markgrafen von Baden. Hochadel.
Gemahlin: Anna von Lesenberg.
zu Siegel 5:
Egeno VI, Graf von Freiburg, verheiratet mit Heilika von Lichtenberg, der Schwester des Bischofs
Konrad III von Straßburg. Residierte auf dem Schloß über Freiburg.
zu Siegel 6:
Heinrich, Graf von Veldenz aus dem 1-Jause Geroldseck. Die Grafschaft Veldenz fiel nach dem Aussterben
dem Emichonen 1260 an Heinr. v. Geroldseck. Die Grafschaft liegt an der Mosel bei Bernkastel
und ein Teil an der Nahe. Lehen der Bischöfe von Verdun. Burg Veldenz die größte an der
Mosel. H. residierte ab 1270 in der Stadt Meisenheim, einem Lehen der Erzbischöfe von Mainz.
Meisenheim bei Kreuznach. Stadtschloß Stadtbefestigung E. 13. Jhh. Stadtrechte 1315. Die Veldenzer
städtebaulich tätig, Pfarrkirche 1279 erstmals erwähnt.
zu Siegel 7:
Heinrich von Geroldseck, Freiherr. Wohl Sohn des Walter I, der Hohengeroldseck erbaute und
1267 das Augustinerkloster Lahr. In seiner Zeit Anlage einer städtischen Siedlung bei der Tiefenburg
der Geroldsecker Lahr. Vor Ende des 13. Jh. Stadtrechte. Ausgedehnter Besitz. In Prinzbach
Silberbergbau, in Kehl Rheinübergangsstelle, Landeck, Mahlberg, Zell am Harmersbach. Aus dem
Geschlecht gingen 2 'Bischöfe von Straßburg hervor. In der Familie häufige Erbstreitigkeiten und
Fehden. Erfahrungen im Burgen und Städtebau für Kenzingen nützlich. Freundschaft mit den Ue-
senbergern.
zu Siegel 8:
Walter von Geroldseck, Freiherr. Wohl ein Neffe des Walter I von Geroldseck, denn dessen Sohn
Walter II, war Bischof von Straßburg. Die beiden Geroldsecker werden vielleicht zusammen auf
Hohengeroldseck residiert haben, oder einen von ihnen in der Stadtburg Lahr. Mächtige, aber ungestüm
handelnde Herren. Die Väter in schweren Konflikten mit Straßburg und Habsburg, von diesen
bezwungen, endgültig bei Hausbergen.
men würde.
Lichtenberger
zu Siegel 4:
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