Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
3. Jahrgang.1983
Seite: 20
(PDF, 21 MB)
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zu Siegel 9:

Johann I von Schwarzenburg, Freiherr. Von 1255-1316 erwähnt. Mit Uta von Uesenberg verheiratet
. Stammte aus dem Hause Eschenbach-Schnabelburg am Albis im Zürichgau, welche das Zisterzienserkloster
Kappel stifteten. Führten das Wappen der 1213 mit Conrad IV ausgestorbenen
Schwarzenburger weiter. 1270 war Johann noch in jugendlichem Alter, was für jene Zeit unter 20
bedeutet. Zusammen mit seinem Neffen Wilhelm residierte er auf der Schwarzenburg. Die werdende
Stadt Waldkirch besaßen sie gemeinsam. Ziemlich gleichzeitig mit der Befestigung der Stadt erbauten
sie die Kastelburg, eine mächtige Burg zum Schutz der Stadt. Erbauer auch der Stadt Elzach
. Freivögte des Klosters St. Margareta in Waldkirch, eines Reichsklosters. Von ihrer Herkunft
schon eng mit den Habsburgern verbunden, deren Lehensmänner sie gegen Ende des 13. Jh. wurden
. Mit den Markgrafen von Hachberg verwandt.

zu Siegel 10:

Wilhelm von Schwarzenberg, Freiherr, Neffe des Johann I, 1283 volljährig geworden.
Verheiratet mit Heilika von Tierstein, einer Nichte des Bischofs Konrad III von Lichtenberg/ Straßburg
. Also auch mit den Freiburger Grafen verwandt. Seine Mutter war eine Hachbergerin. Sein
Sohn heiratete eine Anna von Uesenberg.

Sämtliche Siegler waren untereinander verwandtschaftlich verbunden, wenn auch nicht zu jeder
Zeit freundschaftlich. Alle waren am Wasserweg Elz Anlieger mit ihrer Herrschaft. Sie waren an einer
in Freundeshänden befindlichen festen Stadt, zum Schutz der schiffbaren Elz, des besten Weges
zum Rliein, zu den Handels und Bischofsstädten Straßburg, Speyer, Worms, Mainz und Köln interessiert
. Mit Ausnahme des Markgrafen von Hachberg waren alle diese Herren mit großen Bauaufgaben
beschäftigt. Der größte Bauherr unter ihnen war der Lichtenberger. Der Straßburger Münsterplatz
war eine riesige Baustelle. Aber auch für den Bau des Freiburger Münsters, des Turmes
und Langhauses wurden zu dieser Zeit die größten Vorbereitungen getroffen. Die Geroldsecker
bauten in Lahr, die Schwarzenberger in Waldkirch und Elzach ihre Städte, der Veldenzer Meisenheim
an der Nahe. Im Burgen- und Festungsbau waren alle erfahren, sie haben große Zeugnisse ihrer
Baukunst hinterlassen. Sie konnten die Uesenberger in jeder Hinsicht aufs beste beraten und
auch in der Erschließung der Geldquellen und Materiallager behilflich sein, denn es war ein gewaltiges
Unternehmen eine neue Stadt aufzubauen.

Durch ihre besiegelte Willenserklärung in der Verfassung für die Stadt Kenzingen waren sie Mitbeteiligte
an den wirtschaftlichen, strategischen und politischen Vorteilen der Gründung. Von vornherein
aber waren es die Habsburger, welche mit ihrer Zustimmung und Befreiung den späteren entscheidenden
Schachzug vorbereiteten, fast alles was die Uesenberger besaßen und kultivierten in ihre
Hand zu bekommen. Doch auch ihnen entglitt eines Tages alles und nur der Wille Gottes, inspiriert
und formuliert durch den Bischof Konrad III von Straßburg und seines Schwestermannes Rudolf
II von Uesenberg der ihn in die Tat umsetzte- überlebte in der Stadt Kenzingen, zärtlich umarmt
von der Elz, ein Abbild des himmlischen Jerusalem, eingebettet in dieunvergängliche Schöpfung
dessen, der über alles Irdische und alle Herrschaft die absolute Macht hat.

Quellenverzeichnis:

Georg Dehio/Friedr. Piel: Handbuch d. deutschen Kunstdenkmäler Baden-Württemberg 1964

Folgerung:

W. Schneebeli

Starzer/Redlich:

Otto Feger:

Hessel/Krebs:

Lichnowsky:

Franz Xaver Kraus:

Max Wetzel:
R. Sprandel:
Hugo Rahner:

Heinr. Büttner:

Die Kunstdenkmäler des Großherzogtums Baden, Bd. VI,
Kreis Freiburg. 1902

Waldkirch im Elztal 1912

Verfassung u. Gesellschaft im Mittelalter 1975

Sinn der Geschichte 1959

Egino von Krach. Freiburg, Erbe der Zähringer 1939
Geschichte des Bodenseeraumes 1958
Regenten der Bischöfe von Straßburg Bd. II 1925
Geschichte des Hauses Habsburg

Briefsammlung zur Geschichte des deutschen Reiches...
Mitteilung an den Vat. Archiven Bd. II, Akademie der kaiserl.
Wissenschaften 1894 etc..

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