http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1983-3/0027
Abb. 1:
Die Kirnburg nach einer Zeichnung F. Lederles in Schau-ins-Land 7, 1880; wahrscheinlich ist die
östliche Palas-Wand gemeint.
Mit frdl. Genehmigung des Breisgau-Geschichtsvereins.
Man wird sich ihre Entstehung so vorstellen, daß zuerst der Bergfried aufgeschichtet
wurde, dann die Wohngebäude und die vor dem Bergfried liegende Ringmauer folgten.
Daß beim Bergfried viel uneinheitlichere Größen (besonders lange, schmale wechseln
z.B. mit einfach rechteckigen und fast quadratischen ab), beim Palas aber eher regelmäßige
Steine verwandt wurden, spräche ebenfalls für die angedeutete Reihenfolge.
Ähnliche Quadern finden wir noch am Bergfried der Burg Rötteln zwischen Quadern des
beginnenden 12. und des beginnenden 13. Jahrhunderts - damit bietet die Kirnburg auch
ein hoch interessantes Studienobjekt für den badischen und deutschen Burgenbau insgesamt
- sind doch alle Buckelquaderburgen unserer Umgebung, mit Ausnahme der Burg
Lützelhard über Seelbach im Schuttertal, die gleichzeitig zu sein scheint, jünger als die
Kirnburg, wie die Steinbearbeitung zeigt.
Auch die Herren von Lützelhard, ehemals Zähringer Ministerialen, waren treue Gefolgsleute
der Staufer, Konrad von Lützelhard sogar Barbarossas Verwalter der italienischen
Markgrafschaft Ancona.
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