Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
3. Jahrgang.1983
Seite: 29
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1.2. Das Elend der Kirnburg als Objekt häufiger Verpfändungen durch
Österreich

Sofort nach dem Wiedererwerb wird Burg und Herrschaft - andere, als es noch vorher
unter den Üsenbergern klang-, ununterbrochen versetzt und verpfändet; Vorderösterreich
ist eigentlich immer in Geldnot. Es ist der Anfang des langsamen Sterbens der Burg.

Unter den Pfandinhabern ragten der Freiburger Ritter Martin Malterer, (ab 1381-86)
Lehnsinhaber auch der Kastelburg über Waldkirch und eine Zeit Landvogt im Elsaß, und
der in der Kirche zu Kenzingen begrabene Wolf von Hürnheim heraus, Der erstere fiel -
nach Tschudis helvetischer Chronik - auf dem Leib seines Herzogs Leopold als Bannerträger
Freiburgs in der Schlacht bei Sempach (1386). Er dürfte die Burg kaum bewohnt
haben. Als Burgvögte amtierten Mitglieder der freien Bauernfamilie der »Meiger«

Abb. 3 Abb. 4 Buckelquader

(= Meier, Verwalter) von Kürnberg; als letztes Glied erscheint 1498 »juncher (= Junker)
Claus Mayger von Kürenberg«, bereits 1481 wohnt auch der Edelknecht Caspar Schlegel-
holtz« auf »Kurnberg.«

Nachdem die Burg der Katharina von Burgund, Herzogin von Österreich (Vogt zu
Kürnberg: Ritter Dietrich Schnewelin) gehört hatte, wurde die Herrschaft für eine kurze
Episode (1415) sogar reichsfrei, blieb aber im Pfandbesitz der Schnewelin zu Landeck.
Im folgenden häufigen Wechsel erstellte die Stadt Straßburg als Pfandinhaber 1444/49
ein Inventar des Zubehörs der »Feste«: 3 Armbrüste, 3 Hand (also kleinere) und 3 Hakenbüchsen
(zum Schuß von der Mauer eingerichtet), 2 neue Hakenbüchsen und 100
(großkalibrige) Kugeln, 200 Bolzenpfeile, 7 Pfund Pulver und zwölf Feuerpfeile (wohl
zum Verschießen mit der Armbrust), das war alles. Kein Geschütz, keine weitere Bewaffnung
, obwohl, wie das Burggelände eventuell zeigt, der Zugang zur Vorburg mit
bastionsartigen Erdwerken gedeckt gewesen sein könnte, aber die dürften dann in das 16.
Jhdt. fallen. Damals (1515) konnte der neue Pfandherr die heruntergekommene Anlage
nicht bewohnen - der württ. Marschall und Regimentsrat Ritter Wolf von Hürnheim zu
Tuttenstein bat den Rat der Stadt Freiburg 1518 um Entsendung eines Steinmetzen und
ihrer Werkmeister »zur Besichtigung des buwfalles zu Kurnburg«, das Schloß sei dermaßen
baufällig, daß man ohne Sorge und Befürchtung eines Schadens sich nicht häuslich
darin aufhalten könne. Gleichwohl rettete er die Burg über den Bauernkrieg, indem er
mit den Bauern paktierte, auch nach 1525 trat er für deren milde oder gerechte Behandlung
ein. Die immer mehr verkommende Anlage, seit 1564 wieder vom König Ferdinand I
eingelöst, dürften um 1638 die Truppen Bernhard von Weimars gänzlich zerstört
heben.4».

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