Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
3. Jahrgang.1983
Seite: 68
(PDF, 21 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1983-3/0070
Eine Liste der Denkmal Objekte im Landkreis Emmendingen wurde in den Jahren
1963-67 von 5 Kunsthistorikern erstellt. In der Einleitung zu diesem Verzeichnis heißt es:
» (...). Es zeigte sich bei der gründlichen Besichtigung der Ortschaften, daß sich weit
mehr historische Substanz erhalten hatte, als man annehmen konnte. Die Liste hat deshalb
einen größeren Umfang. Sie enthält viel Unbekanntes und Vergessenes. Sie verzeichnet
nur kurz die wesentlichen Merkmale eines Gebäudes, das jedoch durch die Aufnahme
in die Liste im Ganzen als denkmalgeschützt gilt... .

Manche Häuser die erfaßt wurden, haben geringen Wert als Einzelbau, sind aber mit ihren
Fassaden oder ihren Giebeln im Verlauf einer Straße oder in der Umgebung eines
wertvollen Baudenkmals von Bedeutung. Dies gilt besonders in gut erhaltenen Ortskernen
.... Die Eintragung in die Liste hat nicht zur Folge, daß an den einzelnen Gebäuden
nichts verändert werden darf. Die Baugesuche, die z.B. aus Gründen der Wirtschaftlichkeit
nicht zu umgehen sind - etwa für die notwendige Veränderung eines Einfahrtstors
aufgrund eines Straßenausbaus oder wegen der Durchfahrtsmöglichkeit für größere
landwirtschaftliche Maschinen, auch für Anbauten oder innere Sanierung und Nutzbarmachung
(Anbau einer Scheune für Wohnungen) - müssen aber mit der Denkmalschutzbehörde
durchgesprochen werden, auch um gegebenenfalls und im Rahmen der vorhandenen
Mittel Zuschüsse zu ermöglichen.« Während der Inventarisation wurden fotographische
Aufnahmen angefertigt; Kontaktabzüge befinden sich auf den Karteikarten jedes
scnützenswerten Objekts im Staatlichen Amt für Denkmalpflege in Freiburg.

»(. . .). Diese Erfassung der Bau- und Kunstdenkmale des Kreises Emmendingen
soll neben den genannten praktischen Zwecken auf den Reichtum an wertvollen Einzelbauten
- z.B. Kirchen, Schlösser, Ruinen, Rathäuser, Fachwerkhäuser und Holzhäuser -
und schönen Gebäudegruppen oder alleinstehenden Kapellen, Kruzifixen, Brunnen u.a.
hinweisen und die Allgemeinheit auffordern, darauf zu achten, daß sie erhalten bleiben
und ihre Umgebung nicht verunstaltet wird. Ihre Erhaltung und Pflege darf nicht nur das
Anliegen der Eigentümer und der öffentlichen Hand sein, »vielmehr soll das Interesse an
Kultur, Kunst und Tradition an unserer Heimat geweckt und wachgehalten werden.«

Wie im einleitenden Beispiel des Herbariums angedeutet, erhalten wir nur dann umfassende
und gesicherte Informationen von dem baulichen Gesamtbild einer Stadt und
ihrer Baudenkmäler, wenn wir viele Einzelinformationen sammeln. Die dazu erforderliche
Dokumentationstechnik setzt sich aus folgenden notwendigen Bestandteilen zusammen
:

• beschreibende Darstellung

Wir unterscheiden zwischen der allgemeinen Baubeschreibung, die als Text eigenständig
ist, und der Detailbeschreibung, die in die Zeichnung eingetragen wird und alle
Befunde in unmittelbarem Zusammenhang mit der zeichnerischen Darstellung genau
ergänzend bezeichnet.

• zeichnerische Darstellung

• photographische Darstellung

Es handelt sich hierbei um ein sehr junges Dokumentationsmedium. Sie wird zu Unrecht
als die beste Form der Dokumentation angesehen. Sie ist subjektiver, lückenhafter
und unzuverlässiger, als angenommen. Subjektive Einflußgrößen sind z.B. die
Wahl von Bildausschnitt, Standort, Beleuchtung, Brennweite usw. Die Informationen
sind lückenhaft, da nur das oberflächliche Erscheinungsbild gegeben wird.
Farb-und Malschichten sind nicht abzufragen, Materialien und ihre Echtheit sind
nicht mit ausreichender Sicherheit erkennbar usw.

• Darstellung durch Kopien

Die Kopie ist in der praktischen Denkmalpflege ein Notbehelf zur Rettung witterungs-
ungeschützter Originale, die durch Abbau und museale Aufbewahrung geschützt
werden sollen. Als brauchbar haben sich Profilabgüsse für dokumentarische Zwecke
erwiesen, oder das Abgießen von Kleinformen als Ergänzung einer zeichnerischen
Dokumentation.

68


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1983-3/0070