http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1983-3/0076
Bild 2
Ausschnitt aus der Verfassungsurkunde der Stadt Kenzingen von 1283
(Urkunde Nr. 2, Standort: Stadtarchiv Freiburg)
der Befestigung, wie es aus vielen Landkarten ersichtlich ist. (Bild 4 und 5). Während der
Belagerung hätten doch keine Schiffe die feindlichen Stellungen durchbrechen und anlegen
können. Die Waren wieder wurden hier im Ladhof kaum gelagert, sondern bloß umgeschlagen
, sei es auf die Achse, wenn sie für die Richtung Freiburg oder auf Schiffe,
wenn sie für Straßburg bestimmt gewesen waren. Verladen wurden hier neben Lebensund
Haushaltsmitteln auch Holz aus dem Schwarzwald und Steine, worauf die Benennung
aus dem Jahre 1536 »Ladhof am Balckhergestein«1 deuten könnte.
Über die Größe des im heutigen Bahnhofsgebiet liegenden Ladhofes geben uns die Güterverzeichnisse
der Klöster Wonnental, Ettenheim, Thennenbach und des Johanniter
Ordens aus den Jahren 1536, 1614, 1666 in etwa eine Auskunft. In jenen Zeiten war der
Schiffsverkehr über Kenzingen schon lahmgelegt und man berichtet nur mehr vom
Ladhof-Garten (Bild 3 und 4), der zum Teil im Besitz der genannten klösterlichen Niederlassungen
gewesen war. Die Johanniter besaßen darin eine Fläche von 3 ha und 24 ar,
die Zisterzienserinnen erhielten 19 Batzen und 9 Schilling, die Benediktiner 18 Batzen
und 6 Schilling jährlichen Geldzinsen und die Thennenbacher 20 Schilling und 450 Liter
Weizen- und Kornzins für ihre Besitztümer im Ladhof-Garten zu Kenzingen.
Bild 3
Der Ladhof, später Ladhofgarten genannt, wurde schon Ende des vergangenen Jahrhunderts Baugebiet
. Hier am sichtbaren Elzufer legten etwa 300 Jahre lang Schiffe an. Wer kann sich die Menge
der Waren vorstellen, die hier an der Endstation der Elzschiffahrt umgeladen wurden ?
Die Aufnahme wurde vom Bahndamm aus gemacht.
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