Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
4. Jahrgang.1984
Seite: 29
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1984-4/0031
6. Europa-Park, Rust

4.2.1768 Die Gemeinde Rust verpachtet ihre am Mühlbach, einem Seitenarm der Elz, gelegene
Mühle an Michael Wolf aus Weisweil für jährlich 470 fl., einschließlich einer
Hanfreibe.

1853 Müller Herr erwirbt die bisher gemeindeeigene, pachtweise betriebene Mühle.

1888 vollständiger Umbau der Mühle.

20.7.1911 Anton Herr Wwe., Kundenmühle, Dresche und landwirtschaftlicher Betrieb,
Rust, stellt Antrag auf Genehmigung zur Erhöhung der Stauhöhe im Oberstau,
weil die Mühle in beträchtlichem Umfang Unterwasser habe. Gründe: angeblich zu
hohe Lage des Eichpfahls der von Böcklin'sehen Mühle, zu niedrige Lage des
Mühlrades der Herr'schen Mühle, wahrscheinlich wegen Vergrößerung des Raddurchmessers
. Einsprüche gegen die beabsichtigte Stauerhöhung seitens der Eigentümer
der am Oberstau gelegenen Grundstücke wegen Gefahr der Überflutung.
Abhilfe hiergegen durch selbsttätigen Stauregler (Saugüberfall, »Wasserigel«).

1913 Dipl.-Ing. Flügel, Assistent von Prof. Dr. Rehbock, Flußbaulaboratorium der TH

Karlsruhe, erstattet Gutachten.

9.6.1914 Einspruch des Freiherrn von Böcklin, Rust: Erhöhung des Aufstaus der
Herr'schen Mühle würde die Böcklin'schen Wiesen noch sauerer machen. Außerdem
würde die Herr'sche Mühle das Wasser noch mehr als bisher »spannen« und
damit den regelmäßigen Zulauf für die Böcklin'sche Mühle noch mehr stören.

9.7.1914 Gutachten von Dipl.-Ing. Flügel, Karlsruhe: »... Denn wenn die Wässerungsgenossenschaften
, deren es viele an der Elz gibt, in der Wasserzeit von Samstagabend
bis Montagfrüh ununterbrochen so viel Wasser auf ihre Wiesen laufen lassen, daß
diese fast versaufen, so kann es doch nicht wundernehmen, daß die Elz im Unterlauf
mitunter so wasserlos ist, daß man (gerade bei Wasserklemme) oft trockenen
Fußes das Bachbett passieren kann. Dazu kommt noch, daß die zahrleichen Wassertriebwerke
an der oberen und mittleren Elz das Nachtwasser speziell von Sonntag
auf Montag, soweit solches überhaupt vorhanden ist, nach Möglichkeit zurückhalten
, um wenigstens bis zum Abstellen der Wiesenwasserung, die Montag
morgens erfolgt, etwas Betriebswasser zu haben, denn der nächste Nutzungsberechtigte
oberhalb der Herr'schen Mühle, das ca. 2 km entfernte Oberhausener
Werk, hat bekanntermaßen früher wiederholt zu berechtigten Klagen Anlaß gegeben
, als es zeitweise das Wasser lange zurückhielt und dann zum Schaden der Unterlieger
lawinenartig abließ. Heute aber haben sich, da die Dampfreserven dieses
Werkes eine durch den Betrieb sich ergebende, zweckentsprechende Vergrößerung
erfahren haben, die Verhältnisse hinsichtlich des Oberhausener Werkes merklich
gebessert. ... Fa. Anton Herr Wwe. hat, wie jeder andere Betrieb, das unbestrittene
Recht, das Wasser vor Inbetriebnahme (der Mühle) bis auf Eichmarkenhöhe
ansteigen zu lassen ... Wenn daher die Frh. Gutsverwaltung (v. Böcklin) montags
früh wiederholt Wasser auf kurze Zeit hat entbehren müssen, so wird es jedem einleuchten
, daß aus betriebstechnischen Gründen keine andere Lösung möglich ist.«

1928 Auszug aus dem Badischen Wasserkraftkataster:

ebm/see

Gefälle max. 3,14 m, Wasserführung in 12 Monaten mindest. 2,5

in 9 Monaten mindest. 9,0
in 6 Monaten mindest. 11,0
in 3 Monaten mindest. 11,8
bei Hochwasser bis 30,0
für Mühle und landw. Betrieb 2 Wasserräder f. max. 4,4 ebm/see,

Ausbauleistung zusammen 40 PS
für Drescherei 1 Wasserrad f. max. 2,5 ebm/see,

Ausbauleistung 25 PS.

Verpachtung der Mühle und Dresche, bis sie

1938 Freiherr Ruprecht Böcklin von Böcklinsau durch Kauf erwirbt. Leiter des Mühlenbetriebes
ist Obermüller Eugen Wohlhüter, der bisher die am Junkerbach gelegene
v. Böcklin'sche Mühle (siehe unter 7.) geleitet hat.

1955 Graf von Metternich erwirbt nach dem Tode des Freiherrn v. Böcklin das Anwesen.

1.1.1961 Erwerb des Anwesens durch Fa. Inpro Hans Heidolph OHG, Schwabach.

1962 Um- und Ausbau des Anwesens zu einem Zweigbetrieb für die Herstellung elektronischer
Apparate und Kleinmotoren. Genehmigung durch Landratsamt Lahr am
15.6.1962.

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