Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
4. Jahrgang.1984
Seite: 32
(PDF, 33 MB)
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der Jahreszeit besonders in der Gemarkung Rust, unter Wasser und gingen langsam
der Versumpfung entgegen. Der Schaden, den die Gemeinde Rust durch diese
Versumpfung erlitten hat, ist groß. Im Jahr 1924 wurde nun zum Zwecke der Regulierung
der alten Elz (für Rust auch der blinden Elz) eine Elzreinigungsgenossenschaft
gegründet, welcher auch die Gemeinde Rust beitrat. Durch Beschluß der
Elzreinigungsgenossenschaft wurde im Jahr 1924 die alte Elz vom Anfang des Dorfes
Rust bis zur Baugrenze gegen Kappel um durchschnittlich 2 m verbreitert und
endlich gereinigt. Wir glaubten, daß durch diese Maßnahmen die Hochwasserschäden
behoben werden. Was war jedoch die Folge! Ein größerer Zufluß von Wasser
s.d. die Höhenverhältnisse des Wassers die gleichen waren wie in früheren Jahren,
ja manchmal noch höhere.

Auf Vorschlag des Kulturbauamtes Freiburg wurde im Jahr 1926 die blinde Elz soweit
nötig auf ca. 2 km Länge reguliert und bis zu 40 cm vertieft. Alle diese Maßnahmen
, welche für die Gemeinde Rust verhältnismäßig große Geldaufwendungen
verursachten, geschahen ausschließlich nur zum Zwecke der Entwässerung der anliegenden
Felder und Wiesen; sie werden jedoch alle illusorisch, wenn dem Antrag
der Gebürder Kunz stattgegeben würde. In früheren Jahren wurde das Überwasser
bei Riegel in den im vorigen Jahrhundert erbauten Leopoldskanal geleitet; heute
ist manchmal der Kanal leer und die Elz voller Wasser ohne Rücksicht darauf, ob
die Wiesen und Felder versumpfen oder nicht, wenn nur die an der Elz liegenden
Werke genug Wasser haben.«

Die Fischerzunft Rust erhebt ebenfalls Einspruch und fordert den Einbau eines
Fischsteges am Kunz'schen Werk, »damit auch die Fischer von Rust, ebenso wie
die Kappeler Fischer, von den Fischen, die aus dem Rhein kommen, Nutzen haben
«. Dieser Fischsteg wird aber von den Behörden nicht aktzeptiert, weil die aufsteigenden
Fische sowohl in der sog. Blinden Elz wie auch in dem Richter'schen
Graben das Wehr bei der Mühle Kunz umgehen können.
1928 Auszug aus dem Badischen Wasserkraftkataster:

Handels- u. Kundenmühle Gebr. Kunz, Gefälle 1,69 m, 1 Turbine, 4 cbm/sec

größte Beaufschlagung,
Ausbauleistung 67 PS,
tatsächl. ausgenutzte
durchschnittl. Leistung
40 PS

Sägewerk Gebr. Kunz, Gefälle 1,69 m 1 Turbine, 3 cbm/sec, 50

bzw. 30 PS

Drescherei Gebr. Kunz, Gefälle 1,93 m 1 Turbine, 1 cbm/sec, 18

bzw. 18 PS

1939 Errichtung eines Saughebers

19 ? Modernisierung der Wasserkraftanlage: Die beiden vorhandenen Turbinen arbeiten
auf einen Drehstrom-Synchrongenerator für die Stromversorgung der Mühle
und über ein Vorgelege unmittelbar auf das Gatter des Sägewerkes.

1983 Rücklieferung der im Mühlen- und Sägebetrieb nicht benötigten Überschußenergie

in das öffentliche Stromversorgungsnetz durchschnittlich rd. 260.000 kWh jährlich
.

Wasserkraftwerke am Ottenheimer Mühlbach:
9. Mühle Walter Rubin, Schwanau - Nonnenweier

Francis-Turbine, 6-7 cbm/sec, ca. 2,5 m Gefälle, Drehstrom-Synchrongenerator 155 kVA, 750
U/min, 230 V, Jahresstromerzeugung ca. 850.000 kWh, Mühlenbetrieb eingestellt, Einspeisung
der elektr. Energie in das öffentliche Stromversorgungsnetz.

10. Mühle Hermann Schorr KG, Schwanau-Ottenheim (früher Mühle Hucke)

Francis-Turbine Baujahr ca. 1919, 2 m Gefälle, Drehstrom-Synchrongenerator 130 kVA, 750
U/min, 380 V, Mühle in Betrieb, Einspeisung der Überschußenergie in das öffentliche Stromversorgungsnetz
.

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