Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
4. Jahrgang.1984
Seite: 38
(PDF, 33 MB)
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Die Situation oberhalb Riegels:

a) Die Elz

Die Elz entspringt am sogenannten »Briglirain« bei Furtwangen in einer Höhe von 1089
m über dem Meer, fließt durch das Hintere Prechtal - vorbei an Elzach und Waldkirch
in die Rheinebene und vereinigt sich bei Riegel nach 58 km mit der Dreisam, ihrem
wichtigsten Nebenfluß.

Als weitere Zuflüsse der Elz sind Yach, Gutach, Lösel, Biederbach und Brettenbach zu
nennen. Das natürliche Überschwemmungsgebiet von Buchholz flußabwärts, umfaßt
24 Gemeinden und erstreckt sich auf über 32 km2. Das starke Gefälle im Oberlauf des
Flusses und der Umstand, daß der stärkste Nebenfluß im Elztal - die Gutach - die
Hochwasserwelle gleichzeitig bringt, ist die Ursache für ein schnelles Ansteigen der Elz.
(Bedeutende Elzhochwasser der Neuzeit waren zu verzeichnen: 1801, 1811, 1816, 1819,
1824, 1828, 1830, 1831, 1832, 2 x 1833, 2 x 1834 und 3 x 1836). Das extremste sekundlich
auflaufende Hochwasser der Elz einschl. Dreisam bei Riegel kann 1837 mit ca. 660 m3
angenommen werden.

b) Die Dreisam

Die Dreisam, der wichtigste Zufluß der Elz, entsteht aus der Vereinigung der Bäche aus
dem Ibental, der Wagensteig und dem Höllental, wobei der Rotbach des Höllentals als
Oberlauf der Dreisam angesehen wird und seinen Ursprung beim »Michelsmoos« in
Hinterzarten hat. Die Länge der Dreisam wird demzufolge mit 47,7 km angegeben.
Das natürliche Überschwemmungsgebiet der Dreisam umfaßt 16 Gemeinden mit über
38 km2 Fläche. Bedeutende Hochwasser der Neuzeit waren zu Verzeichnen: 1801, 1811,
1816, 1819, 1824, 1831, 1833 und 1836.

II. Die Vorgeschichte des Kanalbaues

Die Flußauen von Elz und Dreisam waren schon immer eine fruchtbare, von der Natur begünstigte
Landschaft, gäbe es nicht seit Alters her von Mißständen zu berichten, welche
eben die Fluten dieser beiden prägenden Flüsse verursachten. Das Bett dieser Flüsse ist teilweise
100-250 m breit, bildet Inseln (vgl. Baugeschichte v. Kenzingen und Wonnental) und
verändert ständig seine Lage. Es gab auch Zeiten, da suchte sich die Elz nähere Wege in
den Rhein-zum Nachteil der Gemeinden Forchheim und Weisweil. Solch ein Flußlauf entstand
beim verheerenden Hochwasser v. 1778, als die Elz bei Riegel den westl. Damm zerstörte
und sich übers Riegeler »Kleinfeldele« ergoß, vorbei am »Romansbuck« - zwischen
Hartem und Forchheim hindurch einen Weg in den Wuhrmattengraben suchte, um dann
zwischen Wyhl und Weisweil übers Hochgestade ins Weisweiler Tiefgestade zu fließen. Zuverlässigen
Weisweiler Quellen zufolge, wurde die im Weisweiler Bann gelegene »Stollenmühle
« mit Elzwasser betrieben. Diese längst abgegangene Mühle befand sich am Nordwestende
des Bechtaler Waldes und wurde im 16. Jahrhundert als Gemeindemühle unter dem
heute noch geläufigen Namen »Untere Mühle« ca. 2 km weiter südwärts wieder aufgebaut.
Ein dort wiederverwendeter Türsturz mit der Jahreszahl 1547 wurde im 2. Weltkrieg durch
einen Granateneinschlag zerstört.

Auf welche Weise das Elzwasser zur »Stollenmühle« gelangte, muß aber an anderer Stelle
erforscht werden.

Aus Anlaß des gewaltigen Hochwassers von 1778 wurde nach 1780 im Hachbergischen begonnen
, die Elz zwischen Sexau und Köndringen zu bändigen. Während der Baumaßnahmen
zerstörte 1784 ein Hochwasser bereits wieder große Teile der Konstruktionen, welche
aber sogleich wieder ausgebessert wurden. Um die Wende der Jahrhunderte war die Elz in
der Markgrafschaft Baden reguliert. Unzulängliche Flußbaumethoden sorgten fortan für
Geschiebezufuhr aus dem Oberlauf und bewirkten am Unterlauf der Elz eine allmähliche
Zerstörung der Korrektionsarbeiten.

Zwischen den Jahren 1802 und 1805 fielen die Vorderösterreichischen Lande im Breisgau

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