Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
4. Jahrgang.1984
Seite: 44
(PDF, 33 MB)
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Ergänzend zum Schleusenbauwerk sorgt ein Streichwehr unter der Kanalbrücke bei Riegel
dafür, daß die Einlaßschleuse der »Alten Elz« vorrangig mit Wasser bedient wird. Wasserentnahmen
oberhalb des Kenzinger Elzwehres zu Zeiten der Wiesenwässerung - aber auch
das Hochwasserverhalten des Bleichbaches - sind Kriterien, die eine manuelle Nachregelung
der Wassermengen durch den Schleusenmeister erfordern - wobei die gewöhnlich einzulassende
Wassermenge von ca. 10 mVsec. nach oben oder unten korrigiert wird. 1872
werden die beiden äußeren Schützen zugemauert.

Das maximale Durchflußvermögen des Leopoldkanals liegt zwischen 700 und 750 mVsec,
wobei davon ausgegangen werden muß, daß bei Erreichen des letzten Wertes das Wasser
ab Km 6 - 5 (Gmkg. Oberhausen) über den Damm tritt.

Der zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung 10 400 m lange Kanal mußte nach der erfolgten
Rheinkorrektion zwischen den Jahren 1878 und 1881 auf seine endgültige Länge von
12 400 m ausgebaut werden und hat eine Flächeninanspruchnahme von ca. 133,4 ha
(einschl. Dämmen).

V. Kosten und Nutzen

Bereits nach kurzer Bauzeit zeigte es sich, daß die beteiligten Gemeinden und deren Bürger
nicht in der Lage waren, den gewaltigen Bausummenanteil von 400 000 Gulden entsprechend
dem Baufortschritt zu bezahlen. Da sich aber auch die Staatsregierung außerstande
sah, mit weiteren Mitteln den Gemeinden beizustehen, waren die Konkurrenzgemeinden
gezwungen, bei der Bad. Versorgungsanstalt in Karlsruhe ein Darlehen über 400 000 Gulden
mit 35-jähriger Laufzeit aufzunehmen
. Entsprechende Bürgschaft wurde
von der Regierung gewährt.

Auf die Stadt Kenzingen entfielen entsprechend
des Steuerfußes der Überflutungsfläche
86 978 Gulden als Gemeindeschuld
, die aber von den Bürgern in der
Form einer Kanalsteuer wieder eingetrieben
wurde. Zur vollständigen Fertigstellung
des Unternehmens mußten 1840 weitere
133 000 Gulden von den Konkurrenzgemeinden
, geliehen werden. Wegen der
hohen Umlage zur Finanzierung des Kanalprojektes
wurden in den Verbandsgemeinden
zunächst deutlicher Unmut laut,
der jedoch verstummte, als in den Regenjahren
1844 und 1845 andere Flußgebiete
überflutet wurden - der Breisgau aber
erstmals verschont blieb.
Den Baukosten und Landabtretungen für
das Kanalbett ist ein Nutzen gegenüberzustellen
, der für die 16 Verbandsgemeinden
hauptsächlich darin bestand, daß 3680 ha
(36,8 km2) größtenteils wertvolles land-
wirtsch. Gelände dem wilden Element des
Wasser entzogen wurden.

Nicht weniger segensreich ist der Vorteil, der für die nun vor Überschwemmung geschützten
Orte erwachsen ist. Es betrifft dies Neuershausen, Eichstetten, Bahlingen, Riegel,
Oberhausen, Rust, insbesondere aber die ehemals durch die Hochwasser empfindlich ge-

Abb. 7: Die heutige Situation bei Riegel, entstehenden
bei der Regulierung von Elz und Dreisam.
Verkleinerter Ausschnitt der Deutschen Grundkarte
1:5000 v. 1977. Reproduktion mit frdl. Genehmigung
des Landesvermessungsamtes Baden
Württemberg, 5.11-KA/24.

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