Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
4. Jahrgang.1984
Seite: 51
(PDF, 33 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1984-4/0053
Auf dem Eisenring dieser Welle waren Nocken befestigt, welche die Hämmer nach unten
gegen den Prellbock prellten. So erfuhren die Hämmer eine Gegenkraft, die über den Hebelarm
des Hammers, den Hammerstiel weiter vermittelt wurde. Bei diesem Vorgang
konnte eine Schlagkraft von bis zu 40 kg erreicht werden.

7/////"/

Abb. 2: Der Aufbau des Hammergerüstes.

Der Wendelbaum (siehe Zeichnung) wurde in Eichenschalen, welche nach und nach wieder
erneuert werden mußten, gelagert.

Der Bär aus Eichenholz, wie er in der Fachsprache benannt wird, ist zu 2,5 Meter in den
Boden eingelassen, so daß er unter den dauernden Hammerschlägen nicht einsinken konnte
.

Die Esse, das ist die Feuerstelle, wurde ebenfalls aus Bruchsandstein gemauert, auf der sich
zwei Feuerstellen befanden. Der Rauchabzug ist eine Eisenkonstruktion, die mit flachen
Ziegelsteinen und Lehm ausgemauert ist. In die Esse zusätzlich eingebaut war ein steinerner
Wassertrog zum Löschen und zum Benetzen des Schmiedefeuers. Diese zwei »Maschinen
«, das Hammerwerk und die Esse, spielten außer dem Schleifstein und selbstverständlich
auch dem Amboß die wichtigste Rolle in der Hammerschmiede.

Die Arbeit der Hammerschmiede

Der beeindruckenste Teil, und zugleich das Herz der Schmiede bildet das Hammerwerk,
dessen Blickfang die gewaltige Welle, der Wendelbaum ist. Das Hammerwerk, dessen
Hämmer über ein oberschlächtiges Wasserrad angetrieben wurden, zeugt heute noch von
schwerer und harter Arbeit. Es besteht hauptsächlich aus Holz, weil dieser Werkstoff früher
als der billigste galt und eine verhältnismäßig leichte Verarbeitung ermöglichte. Die
schweren Ambosse und großen Zangen sind heute noch ein Zeichen für die schwere, körperliche
, harte Arbeit früher Zeiten.

Abb. 3: Die beiden rechts abgebildeten Hauen in Ebringer Form (schmal und breit) wurden in den
Schwarzwaldgemeinden bevorzugt, da diese Hauen stabiler angefertigt wurden, und somit den Anforderungen
der Bodenverhältnisse entsprachen. Zu erkennen sind die Hauen an dem Rundhaus
(Stielfassung) welche die Stabilität der Stielbefestigung darstellte. Links im Bild eine Kaiserstühler
Haue, die hauptsächlich im Wein- und Ackerbau am Kaiserstuhl, in der Vorbergzone und in der Rheinebene
verwendet wurden. Diese Bauweise der Haue läßt die Verwendung in den leichter zu bearbeitenden
Lößböden erkennen.

51


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1984-4/0053