http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1984-4/0059
Die Wiesenwässerung an der Elz und ihre Bedeutung für die
Landeskultur
1. Entstehung
Seit Mitte des letzten Jahrhunderts wurden die Schwarzwaldzuflüsse des Rheines in vielen
Bewässerungssystemen intensiv genutzt. Von den vielen Anlagen existieren heute
nur wenige noch. In Nutzung sind noch die Wässerungswiesen entlang der Elz (und am
Ettenbach zwischen Ettenheim und Grafenhausen) wohl fast als einzige Anlagen. Werner
Krause bezeichnet in seiner Arbeit »Eine Grünlandvegetationskarte der südbadi-
schen Rheinebene und ihre landschaftsökologische Aussage« (1963) die Bewässerungsanlage
der Elzwiesen zwischen Kenzingen und Rust als eine der großzügigsten Wässerungssysteme
.
Die Tulla'sche Rheinkorrektion und der Bau des Leopoldskanals 1842 (Erinnerungsstein
an der Riegeler Schleuse) erst schafften die Voraussetzungen für eine geordnete
Bewirtschaftung der Elzniederung. Die jährlichen Überschwemmungen der Elz - durch
die gesamte Abflußmenge
aus der
Breisgauer Bucht
überlastet - wurden
nun abgestellt.
Für die unteren Elzwiesen
war im weiteren
dann die Begradigung
der Alten
Elz im unteren Lauf
(nach 1863) die entscheidende
wasserbauliche
Maßnahme
.
Abb. 1: Lauf der unteren Elz im Jahre 1863 kurz vor der Korrektion. Gestrichelt
: die späteren Betten der Elz und des Leopoldskanals. (W. Krause, 1963,
S. 23)
Bei den Anlagen auf Kenzinger Gemarkung kann auf eine frühere Bauzeit geschlossen
werden.
2. Die Wässerung
Das Wässerungsgelände erstreckt sich beiderseits der Elz von Kenzingen bis Rust. Die
Wiesen erhalten ihr Wässerwasser aus der Elz. Für den Bereich der Kenzinger Elzwiesen
zweigen in Kenzingen zwei Hauptleitungsgräben ab - einer knapp unterhalb des ehemaligen
Elzbades und der zweite aus dem Stadtgraben (Bahnübergang beim Bahnhof) -.
Für den unteren Teil der Elzwiesen wird das Wasser am Stauwehr der ehemaligen Ober-
hausener Mühle - jetzt Badenwerk in drei Hauptgräben abgeleitet, zwei verlaufen
rechts und links unmittelbar entlang der Elz, der dritte Hauptgraben im Abstand einer
Gewannlänge östlich parallel dazu.
Das Füllen der Hauptgräben und das Verteilen des Wassers in das weitverzweigte Grabensystem
wird über Schleusen und Stellfallen geregelt.
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