Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
4. Jahrgang.1984
Seite: 66
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1984-4/0068
Das Klima im nördlichen Breisgau

Das Klima dieser Region steht unter dem Einfluß der Klimazone der gemäßigten Breiten - oder wie
man auch sagt - der Westwindzone der nördlichen Halbkugel, in welcher das Unregelmäßige im Witterungsablauf
das einzig Regelmäßige ist.

Im Einzelnen wird das Klima dieser Landschaft, welche den mittleren Teil der Oberrheinebene
und die Vorbergzone des mittleren Schwarzwaldes bis zum Hünersedel einschließt,
entsprechend einem Höhenunterschied von fast 600 m, stark von der Orographie geprägt.

In den wärmebegünstigten Gebieten der Rheinebene werden mittlere Jahrestemperaturen
von 9.6 bis 10° erreicht, an durchschnittlich 45 Tagen werden 25° und an 9 - 10 Tagen 30°
im Jahresablauf überschritten. Die absolut höchsten Temperaturen wurden an Julitagen
der Jahre 1918 und 1947 mit ca. 38,5° angetroffen, die niedrigsten Temperaturen traten in
den Februarmonaten der Jahre 1929 und 1956 auf, als örtlich minus 25°gemessen wurden.

Wegen der günstigen Strahlungsbedingungen und hohen Temperaturen während der Vegetationszeit
bietet das Klima der Rheinebene und jenes der unteren Hanglagen der Vorbergzone
hervorragende Bedingungen für den Anbau von Sonderkulturen, vor allem von Reben
an. Andererseits wirkt sich das Klima des Rheintals im Hochsommer bei Zufuhr von
subtropischer Warmluft wegen der hohen Wärmebelastung in Verbindung mit erhöhter
Luftfeuchtigkeit belastend auf den kranken Organismus aus. Dasselbe gilt auch für Inversionslagen
des Winterhalbjahres, wenn unterhalb dieser Sperrschichten Nebel und Hochnebel
entstehen, der Austausch mit höherer Luftschichten unterbunden wird und dadurch
allerlei Schadstoffe angereichert werden, die sich in Verbindung mit dem Nebel auf Erkrankungen
der Atemwege auswirken.

Die Vorbergzone, also Höhenlagen zwischen 300 und 600 m, zeichnet sich in den Monaten
März bis Oktober durch ein ausgesprochenes Schonklima aus. Ausgeglichene Temperatur-
,Wind- und Strahlungsverhältnisse, das seltenere Auftreten von Wärmebelastung im Sommer
und die merklich geringere Häufigkeit von Strahlungsnebeln im Winterhalbjahr wirken
sich günstig aus und so eignet sich diese Klimazone besonders für geschwächte ältere
Menschen, für Rekonvaleszente und für Erholungssuchende schlechthin.

Entsprechend des Höhenunterschiedes, der von den rheinnahen Gebieten bis zum Hünersedel
ca. 570 m beträgt, nehmen die Jahressummen des Niederschlages kontinuierlich mit
der Höhe zu, wie es nachstehende Aufstellung zeigt:

Mittlere Niederschlagsmengen (1931-60) in L/m2

Seehöhe Frühjahr Sommer

Herbst

Winter

Jahr







Rust

165

170

272

196

119

757

Nordweil

210

175

289

202

165

841

Emmendingen

230

183

313

215

171

882

Ettenheimmünster

260

195

324

225

184

928

Keppenbach

275

229

392

270

214

1105

Ottoschwanden

430

214

355

247

201

1017

Keppenbach, dessen Niederschlagsmeßstation seit 1884 beobachtet und seit 1904 von der
Familie Köblin betreut wird, erhält als ausgesprochene Luvstation, bei den am häufigsten
vorkommenden Südwestwinden vor dem »Hohen Tag« (613 m) gelegen, mehr Niederschlag
als es der Höhenlage entspricht und Ottoschwanden bleibt als zwar höher gelegene,
aber windexponierte freie Station etwas hinter den Erwartungen zurück.

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