Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
4. Jahrgang.1984
Seite: 80
(PDF, 33 MB)
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Im folgenden Jahr wurde dann eine Stelle in der Elz, oberhalb der Stadt (bei der sog.
Schnellebrücke) zum Baden bestimmt. Ein paar Wochen danach ließ der Gemeinderat einen
Badeplatz am sog. Mühlegrün abstecken. Dieser Platz wurde scheinbar auch noch
1887 benutzt, als beiliegende Bestimmungen zur Benutzung der städt. Badeanstalt gedruckt
wurden (Abb. 1).

Seit dem Anfang unseres Jahrhunderts äußerte man
immer öfter den Wunsch, in Kenzingen eine Flußbadeanstalt
zu errichten. Man sammelte Informationen
und Gutachten von verschiedenen Stellen. Der Bezirksarzt
war der Meinung, daß nur derjenige Teil des
Flusses in Frage komme, der oberhalb der Waschanstalt
Theodor Kaisers liege. Die Strecke unterhalb der
Waschanstalt bis zu den obersten Häusern der Stadt
hätte zwar Plätze mit besserer Bodenbeschaffenheit
und von geringerer Tiefe, müßte aber außer Betracht
kommen, weil in der Waschanstalt jede Art schmutziger
Wäsche gewaschen würde.

Nach wiederholten Erwägungen, Besichtigungen und
Rücksprachen gelangte man zur Überzeugung, daß es
am vorteilhaftesten sei, die Badeanstalt am südlichen
Ostende, etwas östlich vom Wege nach Wonnental
und 150 m unterhalb der Kaiser'sehen Waschanstalt
zu errichten. An dieser Stelle seien die Wassertiefen
besonders günstig, der Zugang vom Wonnentaler
Weg aus ist kurz, die Anlage selbst nicht weit von der
Stadtmitte entfernt und doch außerhalb des Baugebietes
gelegen. Da sie oberhalb des Ortes läge, bliebe
eine Verunreinigung durch schmutziges Abwasser
ausgeschlosen. Das Abwasser der Waschanstalt würde
durch einen Kanal bis unterhalb der Badeanstalt
geleitet.

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11. $tt Bukcttbtr ftitfitn in bit «tmeinktafit.

M Otlingen, 1. Suli 1887.

öütucr iiieifteramt:

ääeoer.

Der Hauptteil der Badeanstalt befand sich auf dem
linken Ufer. Hier waren auch der Eingang, das Wärterzimmer
, die 12 Kabinen und die überdeckte An-
und Auskleidebank. Unmittelbar neben dem Eingang

Abb. 2:

»Nichtschwimmerbecken« mit Sammelklei-
derkabine und Einzelkabinen für den, der es
sich »leisten konnte«. Das »Nichtschwimmerbecken
« war durch ein Seil von der
Schwimmerabteilung getrennt. Ab und zu
kamen tote Katzen oder Schweine angeschwommen
. Eine Woche lang war das Bad
geschlossen, wenn die Ramie in Emmendingen
färbte. Denn da war das Wasser an einem
Tag rot, an anderen blau oder gelb,
usw.

begann der Steg, der zum rechten Ufer führte (Abb. 2), wo eine 7 m breite, mit Rasen bedeckte
Fläche hauptsächlich zur Erholung der Badenden und zum Sonnen diente. Entspre-

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