Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
4. Jahrgang.1984
Seite: 85
(PDF, 33 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1984-4/0087
kamen die Fässer auf eine Pritsche. Über zwei Rohre ließ der Meister Wasser aus den Ku-
bizierapparaten in die Fässer, Butten, Bottiche, Kannen, Krüge fließen. Ihr Inhalt konn-

<■___

Abb. 2: Eichbrunnen vor der Kirche (Abbruch 1935); nach einer Beschreibung von Friedrich Schreiber
. Zeichnungen v. Stefan Rieder, Kenzingen.

te genau von der Skala abgelesen werden. Man ließ nun das Wasser gleich am Ort heraus,
und es verlief sich in den Abflußrinnen. Am Kohlenfeuer glühten schon die Eisenstäbe
mit den Ziffern, und mit ihrer Hilfe wurde das Ergebnis der Eichung und die Eichnummer
des Gefäßes in das Holz eingebrannt.

Vor dem Seiteneingang zur Spitalkapelle rinnt der St. Laurentiusbrunnen (22) in
in einen länglichen Steintrog, auf dem das Jahr 1892 steht. Auf einer schweren, unten
vierkantigen, weiter oben runden Brunnensäule steht die aus dem 18. Jahrhundert stammende
Barockstatue des Heiligen, dargestellt als Diakon mit goldgesäumter roter Dalma-
tika und dem Evangelienbuch in der linken Hand, die rechte an der Brust und über dem
Kopf eine Aureole. Der Rost fehlt schon seit einigen Jahren. Der am 10. August 258 gemarterte
Erzdiakon wurde verehrt als Patron der Armen, Bierbrauer, Feuerwehr, Kuchenbäcker
, Schüler, Wäscherinnen, Wirte, gegen Brandwunden, Feuer, Fieber, Hexenschuß
, für das Gedeihen der Weintrauben. Weshalb die Kenzinger ihn auch noch als Kirchenpatron
wählten, ist demnach leichter zu verstehen.

Ein wenig westlicher in der Eisenbahnstraße vor dem einstigen städtischen Krankenhaus
, dem ehemaligen Franziskaner-Kloster, macht ein spielerischer, ganz dicht vom
Moos überwucherter Springbrunnen (23) einen romantischen Eindruck. Beim ersten Anblick
wähnt man einen alten verwesten Baumstamm vor sich zu haben. Wo aus dem 1 m
dicken quadratischen Sockel je ein Reptil nach Westen und Osten und je ein Froschkopf
nach Norden und Süden herausragt und Wasser speit, buchtet sich das Postament halbkreisförmig
aus. Sowohl an der 1 m hohen Säule, wie auch auf dem daraufliegenden brei-

85


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1984-4/0087