Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
4. Jahrgang.1984
Seite: 86
(PDF, 33 MB)
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ten Kragen befinden sich je 4 Rosetten. Zur Zeit spritzt nur ein den Brunnenstock krönender
Fisch, der von Norden von einer großen Muschel geschützt wird, das Wasser in
die Höhe, so daß es in allen Richtungen herabrinnt und den Mooswuchs verursacht. In
dem runden großen Becken, das um den Brunnen in den Boden eingelassen ist, tummeln
sich bunte Fische.

Im Innenhof des Rathauses (24) wurde beim Umbau ein niedlicher, mit einer Steinkugel
abgeschlossener Brunnenstock und ein Betontrog aufgestellt. (Bild 6).

Es folgen die Brunnen außerhalb der Altstadt. Wird die Kleine Elz in nördlicher
Richtung auf der B 3 überquert, sieht man linker Hand Ecke Schulstraße-
Offenburgerstraße den recht sehenswerten Welle-Bengel-Brunnen (25). Er wurde 1960 an
die Stelle eines Ende des 18. Jahrhunderts erbauten öffentlichen Brunnens aufgestellt. In
den 2 m hohen quadratischen Brunnenstock wurde ein Kupferkessel mit einer Urkunde
eingemauert; darin steht, daß der Narrenbrunnen als »sichtbares Zeichen heimatlichen
Brauchtums und alljährlich sich wiederholender Narretei und nicht zuletzt auch zur Verschönerung
des Stadtbildes«, errichtet wurde. Sowohl das runde Becken, als auch die
Säule und darauf die 1 m hohe Figur des Welle-Bengels sind aus Buntsandstein verfertigt.
Die Plastik des Symbols der Kenzinger Fastnacht ist ein Werk des Endinger Bildhauers
Heinrich Schaeffert. Ein junger Bursche lehnt sich leicht an einen knorrigen Baumstumpf
. Die linke Hand steckt in der Hosentasche, die rechte hält eine »Saubloter« an einem
Stock über die Schulter. Sein verdrießlich-griesgrämiges Gesicht ist die typische
Maske des »Welle-Bengel«. Unter dem Gesims der Säule an der östlichen Seite ist das reliefartig
gebildete Ortswappen und darunter die eingemeißelte Inschrift: »Welle im Hüs,
Bengel un' Brot, Wasser im Städtli, keiner het Not«. An diesem Brunnen feiern die Kenzinger
vor dem Aufstellen des Narrenbaumes die Zunfttaufe. Manche waschen ihren leeren
Geldbeutel auch noch darin. Der Brunnen ist während des ganzen Jahres auch ein beliebter
Treffpunkt der Jugend.

Etwas nördlicher in der Offenburgerstraße rann vor dem Gasthaus Scheidel Zum
Kranz (25) noch nach dem ersten Weltkrieg das Wasser aus einem Rohrbrunnen. Erwähnenswert
ist auch der rechteckige, ausgehobene Brunnen (60x80 cm) im Hof dieses Gasthauses
, weil die Höhe seines Wasserspiegels seit vielen Jahrzehnten bis heute jeden Montag
gemessen und nach Freiburg ans Wasserwirtschaftsamt gemeldet wird.
Auch beim Gasthaus Löwen (27) in der Eisenbahnstraße Nr. 49 löschten Zugtiere ihren
Durst am fließenden Brunnen. Im Sommer standen besonders oft Heuwagen davor.
Trotz Wasserleitung und reichlichem Fluß schickten die Bürger gerne ihre Kinder zum
Dorfbrinnli« (28) am Bombacher Weg (Einmündung Hagelbergstraße). Das Bombacher
Brünnlein hatte eine eigene Quelle vom Hagelberg, die ein weicheres Wasser ergab. Dieser
Brunnen wurde 1981 an die heutige Wassertretstelle versetzt und wird nun von der
Steinspaltquelle gespeist.

Im Hof der Grund- und Hauptschule ist vielleicht der schönste und prunkvollste,
zugleich auch der älteste der heute noch vorhandenen Sandsteinbrunnen (29) gewissermaßen
hinter dichten Hecken abgestellt (Bild 7). Auf einem 1 m hohen mächtigen Sockel
mit breitem Gesims und ornamentierter Kehle erhebt sich ein hoher pyramidenartiger
Aufsatz, auf dem die Jahreszahl 1802 steht und von Eierstabgesims und kannelierten Bogengehängen
aus Blumen, Blättern und Früchten bekrönt ist. Im Halbkreis um den
Sockel schließt sich ein gefälliger, in der Mitte vorschwingender Trog, besetzt mit Pila-
stern und Tafeln. Der Trogrand diente Generationen von Schülern als Griffelspitzer, deshalb
ist er an manchen Stellen tief abgewetzt. Der Brunnen wurde vor Jahren etwa 14 m
weiter nördlich in den Hof hinein versetzt. Zur Zeit läuft er nicht.
Um einen zweiten Brunnen im Schulhof an der Ecke Schulstraße/Balgerstraße (30) tummeln
sich heute die Kinder und nutzen oder noch öfter spielen mit dem Wasser, das in einen
kleinen ovalen Trog läuft.

Wo die Wonnentaler Straße an die B 3 stößt (31), plätschert das Wasser eines herkömmlichen
Brunnens in einen 2,30 m langen Trog, der dieselbe Form, Ausführung und

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