http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1984-4/0090
Die Stadtverwaltung hatte immer ein besonderes Augenmerk auf die öffentlichen
Brunnen. So mahnte sie 1576 »die Bäche... reinhalten«, 1725 »Brunnen sauber halten«
und klagte 1732: »An den Brunnen wurden Leinwand, Tücher, Fenstergestelle gewaschen
, obwohl an der Elz 3 Wäschstühle vorhanden. Das Vieh wurde an den Brunnen zur
Tränke geführt, wodurch Unrat, vielleicht auch Seuchen entstehen«. Die Feststellung des
Gemeinderates vom 8. Januar 1904 gilt bis heute: »Die Benützung der öffentlichen Brunnen
ist Jedermann unentgeltlich gestattet, einerlei , ob die betreffende Person eine Privatleitung
an die Gemeindeleitung angeschlossen hat oder nicht.«
Über vergangene Zeiten und Lebensweisen berichten auch die zahlreichen größeren steinernen
Brunnentröge, die in der Altstadt auf den Gehwegen aufgestellt sind. Sie stammen
zum Teil von aufgegebenen Kenzinger Brunnen, so wollen einige wissen, daß jener
vor dem Haupteingang der Stadtkirche vom Heidebrunnen herkomme, andere wurden in
der Umgebung gekauft. Den mörserförmigen mit zwei Henkelansätzen, der den Rathausplatz
ziert, buddelte man in Hecklingen aus.
Es sei dahingestellt, ob diese Brunnen alle von besonderem künstlerischem Wert sind.
Eines kann man wohl behaupten: sie geben der Stadt ein freundliches Gesicht, machen
sie liebenswürdig und sicher nicht nur dem Fremden, der sie nur kurz besucht.
Dr. Ernst Hauler
Springbrunnen vor dem ehemaligen
Krankenhaus, Eisenbahnstraße
. Ausschnitt, Foto K.
Weber
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