Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
4. Jahrgang.1984
Seite: 100
(PDF, 33 MB)
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ausgerechnet dort, wo das Flußbett breiter wird und nach Westen abbiegt (um nachher in einem weiten
Mühlenteich sich auszuweiten) ein zum Wasserfluß beinahe rechtwinkliger Ausbruch (die Einmündung
der Kleinen Elz) nach Norden erfolgen?

Hinzu kommt, daß das aus dem Bombacher Tal munter fließende Dorfbächle genau einen gegenläufigen
Abfluß nach Westen nimmt. Von der Peterskirche an wird es mehrfach treppenähhnlich
abgedrängt nach Westen und hat ehemals das Altgrün an der Süd-Ostecke der Stadtmauer (vor ihrer
Erbauung) durchzogen um dort in die Elz zu münden. Das Dorfbächle gibt die Richtung des Wassergefälles
an. Die Elz wird sich nicht die Mühe genommen haben strikt dawider zu fließen! Eine künstliche
Grabung konnte hier allein dem Elzwasser und dem Dorfbächle einen Weg nach Norden vortreiben
. Diese Grabung ist bereits in den ersten Jahren der Erbauung der Stadt vorgenommen worden
zum Schutz des großen Bauplatzes und zur schnellen Entwässerung des Baugrundes nach allen Seiten
hin. Als die Stadtmauer hochgeführt war, mußte ein zweiter Graben innerhalb des Berings diese Aufgabe
übernehmen, der auch Regenwasser und Abwässer der Häuser rasch zur offeneren Westfront
der Stadt und in die Große Elz beförderte.

Die Stadtmauer wurde direkt an den Graben gesetzt und wahrscheinlich überall auf Pfählen
aufgemauert, was Stadtbaumeister Joachim Obenaus im Bereich des ehemaligen Südtores feststellen
konnte. Er schreibt: »... die eichenen Pfähle dienten der Verfestigung und Verankerung im Boden.
Diese Gründung des Mauerwerks auf eichenen Rundhölzern läßt sich sicherlich dadurch erklären,
daß in dem sumpfigen Uferstreifen längs der Elz ... schweres Mauerwerk ohne die entsprechende Verankerung
im Baugrund abgesackt wäre.«

In einsehbaren Abschnitten der Kleinen Elz (z.B. an der Schulstraße) ist zu sehen, daß die unterste
Gesteinslage der Stadtmauer selten aus großen Steinen besteht, sondern aus mittleren, beinahe
quadratischen, roh behauenen Würfeln, welche nicht im Flußbett aufliegen. Sie sind strichgerade von
Wasser unterspült, ruhen also auf etwas auf, das zurückgesetzt ist, um verborgen zu bleiben. Es dürfte
sich ebenfalls um eine Eichen- oder Erlenholzpfählung handeln. Das wird noch bei Gelegenheit
festgestellt.

Bemerkenswert ist die Würfelform der unteren Lagersteine; sie wurde aus praktischen Erwägungen
gewählt: Eine große Anzahl im unteren Lauf der Elz verlegte Fundamentsteine scheint aus

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