http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1984-4/0110
Die ehemalige Pfarrkirche St. Peter in Altenkenzingen
Für das Gebiet des Bebauungsplanes »Vorm
Kohler« hat die Stadt Kenzingen am 1.2.1984 die
Durchführung einer Umlegung beschlossen. In
das Verfahren sind u.a. zwei Grundstücke einbezogen
, die als Standort der ehemaligen St.
Peterskirche in Altenkenzingen gelten (Bild 1).
Erstmals ist dieses Dorf 773 n.Chr. genannt
. Damals erhielt das fränkische
Reichskloster Lorsch hier Besitz. 862 gab
der Karolingerkönig Karl der Dicke (876-
887) seiner Gemahlin Richardis einen Hof
zu Kenzingen mit der Kirche St. Peter, den
sie um 880 ihrem Kloster Andlau im Elsaß
schenkte. Da die St. Peterskirche zu dem
Hofgut gehörte, besaß die Äbtissin von
Andlau auch das Patronatsrecht.
Dieses Patronatsrecht gelangte 1373 mit dem Dinghof an das Johanniterhaus in Freiburg.
Daß die Kirche solange weiterbestand, nachdem das Dorf im Zuge der Stadtgründung
schon lange aufgegeben wurde, ist den damit verbundenen Rechten und Besitzungen zuzuschreiben
. Diese St. Peterskirche, die sogar 1754 in kleinem Umfang auf des Ordens Kosten
wieder neu erbaut worden war, wurde samt dem darum gelegenen, mit der ehemaligen
Kirchhofsmauer umgebenen Platz, am 2. Juni 1806 vom Kenzinger Magistrat für 763 Gul-
Abb. 2: 1. Standort der ehemaligen St. Peterskirche; 2. ehemalige St. Georgskirche.
Ausschnitt aus dem Gemarkungsplan Kenzingen 1779, H/Kenzingen 5. Reproduktion mit Erlaubnis
des Generallandesarchivs Karlsruhe.
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