Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
4. Jahrgang.1984
Seite: 128
(PDF, 33 MB)
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mals das Familienwappen - ein schwarzer Baumstumpf oder Stock, als Hinweis auf den
Namen Stocker, einem goldenen damaszierten Schild aufgelegt - im Klostersiegel, was alle
folgenden Äbte des Stiftes von ihm übernahmen. Er hinterließ uns je zwei verschieden gestaltete
Abts- und Sekretsiegel.

Ein Stocker-Wappen ziert auch das prächtige Renaissance-Portal am heutigen Hause des
Walter Stocker, Spitalstraße 2, in Kenzingen. Es stammt jedoch aus neuerer Zeit und irgendwelche
Verbindungen zurück zu Abt Stocker sind nicht zu ergründen. Dennoch mag
es an den bedeutenden Sohn dieser Stadt erinnern.

Gerne würde man etwas über die Herkunft des Abtes aus Kenzingen erfahren. Doch da
schweigen sich die noch erhaltenen Schriften des Klosters aus. Gemäß der Regel trat nach
der Aufnahme eines Novizen in die Abtei und der Annahme eines Ordensnamens die eigene
Persönlichkeit in den Hintergrund. So wurde im Kloster über die Familie oder die frühere
Tätigkeit, auch eines späteren Abtes, nie etwas schriftlich festgehalten. Name wie
Stand der Eltern eines Konventsangehörigen schienen nicht von Interesse.

Die Regel des hl. Benedikt will, daß »nichts dem Gottesdienste vorgezogen werde«. In diesem
Sinne rühmt Pater Ambros Abt Nikolaus kurz und prägnant: »So groß und manigfaltig
seine politisch, kirchliche und ökonomische Geschäfte waren; wohnte er doch Tag und
Nacht dem Lobe und Dienste Gottes bei, den er auf jede Art zu vermehren und zu verschönern
suchte. Voll Verdienste starb er im 30ten Jahre seiner Regierung den 20. Oktober
1460«.

Konrad Sutter

Literatur:

Kaspar Müller, Liber originum, St. Blasien 1555, St. Paul, Hs. 258/2

Stanislaus Wülberz, Analecta genealogica 2. St. Paul, Hs. XXXa 193a/2

Martin Gerbert, Historia Silvae Nigrae, St. Blasien 1783-1788

Ambros Eichhorn, Kurze Geschichte des Alpengaues, St. Paul, Hs. 227 III/2

Albert Kürzel, Die ehemalige sanktblasische Reichsherrschaft Bonndorf, Freiburg 1861

Joseph Bader, Das ehemalige Kloster St. Blasien und seine Gelehrtenakademie, FDA, Band 8, 1874

Abtei Maria Laach, Benediktinisches Klosterleben in Deutschland, Berlin 1929

Konrad Sutter, Siegel und Wappen der Benediktinerabtei St. Blasien, in: H. Heidegger/H. Ott, St.
Blasien 200, Jahre Kloster- und Pfarrkirche, München Zürich 1983.

In dieser Abhandlung habe ich mich bei der Beschreibung des Wappens von Abt Stocker an die älteste
Wappenvorlage im »Liber originum (1555)« gehalten, die einen im unteren Drittel gegabelten und
zwar rechts zweimal und links einmal geästeten schwarzen Baumstumpf, einem goldenen Schild aufgelegt
, wiedergibt. Wülberz zeichnete jedoch in seiner »Analecta genealogica (1755)« das Siegel des
Abtes Stocker mit einem geraden, beiderseits zweimal geästeten Baumstumpf. Die gesichteten Originalsiegel
weisen einen geraden Stumpf auf; wie dieser geästet war, ließ sich wegen der erlittenen Beschädigungen
nicht mehr eindeutig erkennen.

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