Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
5. Jahrgang.1985
Seite: 15
(PDF, 23 MB)
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Die wipfelschäftigen Fichten

symbolisieren die Sehnsucht und sind zugleich Sinnbild der Hoffnung.

Die Fichte wurde als wirtschaftlicher Brotbaum, der recht anspruchslos ist und als Bauholz
gebraucht wurde, auch im Kenzinger Wald im letzten Jahrhundert forstlich eingeführt. Er
ist in höheren Lagen und kälteren Bereichen des Schwarzwaldes zuhause.

Fichtennadelduft und Schatten schenken einen angenehmen Waldaufenthalt.

Fichtenwälder haben für Menschen mit Erkrankung der Atemorgane höchste Erholungswirksamkeit
. Im Fichtenwald sind die wenigsten Pollen von Blütenpflanzen in der Luft.

Markanteste Fichte im Forstbezirk Kenzingen ist die Endiger Quellen-Fichte, unter ihrem
Stamm entspringt eine in einem Brunnen gefaßte Quelle.

Die Forle (Bild 6)

hat viele Namen: Kiefer, Forche, Föhre. Sie ist eine bescheidene Pionierholzart. Im Distrikt
»Forlenwald« wurde sie früher gepflanzt, weil sie die Deichein für die hölzerne Wasserleitung
der Stadt Kenzingen liefern mußte. Beliebt war das Kienholz der harzenden Forle
. Die Baumkrone hat oft bizarre, windschiefe oder schneezerbrochene Formen. Der Kenzinger
Amtmann Hallmayer wollte statt der im Kenzinger Amtsbereich häufigen Forlenwälder
, die zu nichts anderem nützlich sind als zu Deichein, etwas besseres, nämlich Zirbelkiefern
nachziehen und »wollt sehen, ob ich anstatt des Forlenholtz ein besseres ziehn
könnte«. Deshalb stellt er in einem Schreiben vom 23. Januar 1585 an die österreichische
Kammer in Ensisheim die »gantz dienstliche Bitt vom Zirmeholtz« das in Tirol gezüchtet
wird und auch zum Bauen tauglich sei, von den kleinen Nüßchen der Zinne,, die sich »gar
ring über Land schicken« ließen, etwas zukommen zu lassen. Mit der Zusendung »thätet
ihr ein nützlich Werk«.

Entweder blieb das gute Werk oder der Erfolg aus. Zirbelkiefern wachsen nicht im Kenzinger
Wald.

Die Weymouthgskiefer, Seidenforle oder Strohe genannt, mit regelmäßigen Astquirlen
und langen weichen Nadeln ist das leichteste Nadelholz. Leider ist sie durch den
Weymouthskiefer-Blasenrost (Pilz) stark dezimiert worden.

Die Grünerle

ist eine wertvolle Pionierholzart, als Schutzgehölz / ir Bodenbefestigung geeignet.

Die Grauerle oder Weißerle ist dagegen auf Aueböden entlang der Bäche anzutreffen. Beide
sind in der Jugend raschwüchsig aber kurzlebig.

Die Hainbuche, das »Hagebüchene« ist Ausdruck des Zähen des Harten. Vom Dreschpfle-
gel, dem hölzernen Zahnrad bis zum Klavierhämmerchen brauchte man Holz der vielfach
spannrückigen Hainbuche. Im früheren Nieder- und Mittelwaldbetrieb war sie weiter verbreitet
, meist aus Stockausschlägen erwachsen.

Die Iffe oder Flatterulme

ist ein Baum der Ebene. Sie wächst auf moorigen Standorten, aber auch auf ärmeren Sandböden
. Ihr Holz ist weit weniger begehrt als das Rüsterholz der Feldulme. Markantester
Vertreter im Forstbezirk ist die Brettwurzel-Iffe im Johanniterwald. (Bild 7)

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