http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1985-5/0026
Noch bis vor etwas vier Jahrzehnten hatte man bei uns auf Überschwemmungsflächen, der
sogenannten Weichholzaue, großflächige Silberweidenbestände. Diese wurden im Rahmen
der niederwaldartigen Bewirtschaftung immer wieder »auf den Stock gesetzt«, das heißt
alle zehn bis zwanzig Jahre mehr oder weniger hoch über dem Boden abgesägt. Aus dem
Wurzelstock beziehungsweise Baumstumpf wuchs dann in ungeheurer Vitalität zwar nur
minderwertiges, aber doch eine recht große Menge Brennholz.
Die Pioniereigenschaften der Silberweide hat man auch zur Befestigung der Altrheinufer
und zur Sicherung von angeschwemmten Schlammbänken ausgenutzt. Dies geschah dadurch
, daß man 3 cm dicke Stöcke in den Boden steckte, woraus sehr schnell den Boden
stablisierende Bäume wuchsen.
Bild 3 Wirtschaftspappeln gepflanzt 1956, fotografiert 1971, unterhalb der Brücke über das »Erste
Muar« an der Natostraße im Wyhler Rheinwald. Mittlerweile verdecken dem Ufer entlang
wild angesamte Silberweiden die Reihenpflanzung, wodurch sich ein sehr schönes Waldbild
ergibt. Diese Fläche wurde erst Mitte der Dreißigerjahre durch bepflanzen mit Silberweidenstecklingen
dem Altrhein abgerungen.
eine einfache aber sehr wirkungsvolle Methode, um aus Wasserflächen Waldboden zu machen
, die verständlicherweise von den Fischern nie gerne gesehen wurde.
Mittlerweile wurden auf diese ehemaligen Silberweidenflächen im Zuge der forstlichen
Nutzung fast überall Kanadische Pappeln angepflanzt, oder aber sie waren soweit trocken
geworden, daß sie mit Spitz- und Bergahorn, Kirsche und anderen »Edellaubholzarten«
bepflanzt werden konnten.
Daß das Holz der Silberweide als Brennholz nicht besonders wertvoll ist, ist in ihrem
schnellen Wachstum und dem entsprechendend spezifischen Gewicht begründet. Es ist al-
24
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1985-5/0026