Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
5. Jahrgang.1985
Seite: 44
(PDF, 23 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1985-5/0046
Hektar. Dieser Wert ist im Hinblick auf die Verhältnisse in den seinerzeit führenden badischen
Obstgemeinden nicht besonders hoch. Im Durchschnitt wies das Land Baden zu Anfang
der dreißiger Jahre rd. 22 Obstbäume je ha landwirtschaftlicher Nutzfläche auf.
Wahrscheinlich ist der errechnete niedrige Besatz von Kenzingen und Umgebung der Tatsache
zuzuschreiben, daß bei der Erhebung von 1933 nicht die Jungbäume erfaßt worden
sind, deren Zahl nach den Ausfällen des Frostwinters 1928/29 besonders hoch gewesen
sein mag. Außerdem ist der relativ dünne Bestand der Stadt Kenzingen (9,4 Bäume/ha)
wohl aus folgender Tatsache zu erklären: ein Großteil dieser Gemarkung liegt in der spätfrostgefährdeten
Oberrheinebene, die schon immer nur spärlich mit Obstbäumen besetzt
war. Die Kenzinger Nachbardörfer in der Vorbergzone hatten dagegen etwas dichtere
Obstbestände: Bombach 14,2 Bäume, Hecklingen 16,5 Bäume, Nordweil 11,1 Bäume je
ha.

Ab 1933 nahmen - im Zeichen der »Erzeugungsschlacht« - überall die Obstpflanzungen
stark zu. 1938 registrierte das Land Baden mit rd. 14,8 Millionen Obstbäumen eine um 27
Prozent höhere Zahl als noch fünf Jahre zuvor (5).

Trotz der erwähnten Ausfälle durch die Frostwinter 1939/40 und 1941/42 ergab die Obstbaumzählung
1965 - seither die letzte umfassende Erhebung dieser Art - noch sehr stattliche
Werte für Kenzingen und Umgebung (15):

Kenzingen
Bombach
Hecklingen
Nordweil

17.889 Obstbäume
5.549 Obstbäume
6.799 Obstbäume
6.445 Obstbäume

insgesamt 36.682 Obstbäume

Hierbei wurden auch die noch nicht ertgragsfähigen Jungbäume (durchschnittlich 15 Prozent
der Gesamtzahl) einbezogen.

Die einzelnen Obstarten hatten an der Summe von 36.682 Bäumen folgende Anteile:

Äpfel 9.494

Birnen 3.179

Süßkirschen 2.667

Sauerkirschen 1.878
Pflaumen/Zwetschen/

Mirabellen/Renekloden 12.974

Aprikosen 80

Pfirsiche 3.978

Walnüsse 2.432

Wie sich diese Bäume auf die verschiedenen Standortsbereiche verteilten, ist aus der veröffentlichten
Statistik nicht ersichtlich. Als Anhaltspunkt seien die damals für den gesamten
Kreis Emmendingen ausgewiesenen Verhältnisse genannt (15): Vom Obstbaumbestand
dieses Landkreises entfielen 1965

19,4 °7o auf Intensivanlagen von mindestens 10 Ar Größe,

63,8 °Io auf Streuobstbau auf Äckern und Wiesen (einschließlich Kleinstanlagen

unter 10 Ar sowie extensiv bewirtschaftete Pflanzungen
16,8 °7o auf Haus- und Kleingärten.

Man kann annehmen, daß diese Relation damals auch für Kenzingen und seine drei Nachbarorte
relevant war. Danach hätte hier der Streuobstbau in der Mitte der sechziger Jahre

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