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Der llauiiikiiiiiiMi
- Krönung der kondilurenkiinsf -
Der Baumkuchen isl ein Spitzenerzeugnis aus der
Backstube. Kr ist zugleich Symbol im Wappen des
Deutschen Konditorenbundes.
Der Baumkuchen hat eine lange und wechselvolle
Geschichte. Dabei war er im Altertum
nicht das von uns jetzt verstandene Spitzengebäck
.
Schon 400 v. Chr. wurde in Griechenland eine
Art Kultgebäck hergestellt. Dabei drehte man
einen brotähnlichen Teigstrang an einem Holzspieß
über einem offenen Feuer (wie auch das
Fleisch gebraten wurde).
Vorläufer des Baumkuchens wurden dann im
europäischen Kulturraum als Prügelkrapfen,
Spießlaib, Notbrot oder Kuchen am Spieß erwähnt
.
Krieger des Altertums sollen in Kriegszeiten
solche Gebäcke am Lagerfeuer gebacken haben
. Um 1500 wurden in Nürnberg und Frankfurt
Eger- oder Spießkuchen als Hochzeitsge-
bäcke hergestellt. Dabei wurde in vielen Städten durch Polizeiverordnungen vorgeschrieben
, wieviel Personen nach der Hochzeit zum Baumkuchenessen eingeladen werden dürfen
(für uns heute etwas Undenkbares).
In Amerika wurden auf den Trecks durch die Wildnis einfache Brote an Eisenstäben oder
Ladestöcken der Gewehre über glühendem Büffcldung gebacken.
Zeitmäßig nicht mehr feststellbar hat ein experimentierfreudiger Bäcker dem brotähnlichen
Teig Honig, Gewürze, Mandeln und Eier zugesetzt. Dies waren die Vorgänger des
heutigen Baumkuchens.
Der eigentliche Siegeszug des Baumkuchens begann an den Fürstenhöfen des Mittelalters,
wo Meisterköche und Zuckerbäcker die Rezeptur des Baumkuchens immer mehr vervollständigten
. Von dort kamen die Rezepte und die Kenntnis der Backtechnik in die Konditoreien
und Bäckereien.
Der Name Baumkuchen wird auf zweierlei Art erklärt:
Die eine Version leitet sich vom Aussehen des Baumkuchens ab. Schneidet man den Kuchen
durch, zeigt er eine ringförmige Maserung gleich den Jahresringen eines Baumstammes
. Die Maserung rührt daher, daß die Masse in Schichten auf eine konische Walze aufgetragen
wird. Die Walze dreht sich an einem Feuer. Nach Bräunung wird die nächste
Schicht aufgetragen. Die Zacken des Kuchens entstehen dadurch, daß in bestimmten Abständen
mehr Masse aufgetragen wird.
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